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Glasfaserausbau Klingberg mit Highspeed-Internet

Am Klingberg wird eine der letzten mittelalterlichen Gassen im Stadtzentrum auf den neuesten Stand gebracht - auch in Sachen Internet.

Von Cornelia Ahlfeld 14.06.2020, 04:00

Gardelegen l Ganz problemlos dürfte die Baustelle Klingberg nicht sein. Ein enges Gässchen mit unterschiedlichen Straßenbreiten, die alten Fachwerkhäuser stehen dicht an dicht. Wie die Fundamente wirklich aussehen, weiß keiner so genau.

Für das Haus Nummer 34 allerdings hatte es Sicherheitsbedenken gegeben. „Wir hatten große Sorge, dass uns dieses Haus in die Baugrube fällt“, sagte Bauamtsleiter Ottmar Wiesel. Das Haus, nur 3,90 Meter breit, steht seit langem leer. Gestern wurde es abgerissen. Eine Genehmigung dafür habe vorgelegen. Was die Eigentümer nun mit der Fläche vorhaben, sei nicht bekannt, so Wiesel. Für ihn sei es wichtig, dass die Bauarbeiten wie geplant ausgeführt werden können.

Das Projekt wird als Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Gardelegener Wasserverband realisiert. Nach dem Ausbau der alten Straßen- und Gehwegsbeläge wird ein Regenwasserkanal eingebaut. Die neue Befestigung erfolgt analog der Priester- und Wächterstraße mit Sandsteinpflaster. Für den Gehweg wird Mosaikpflaster verwendet. Erneuert wird zudem die Straßenbeleuchtung.

Der Wasserverband hat seine Baupläne für den Klingberg reduziert – nicht zuletzt aus der Erfahrung mit der benachbarten Wächterstraße. Der schlechte Untergrund dort hatte zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen geführt. Viele Arbeiten mussten in Handarbeit ausgeführt, Baugruben und Hausfassaden zusätzlich gesichert werden.

Der Wasserverband wird nur punktuell erneuern. Die Schmutzwasserleitung soll zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer sogenannten Inlinersanierung erneuert werden.

Die Fertigstellung ist für Dezember vorgesehen. Insgesamt werden 410 000 Euro investiert. Der Wasserverband ist mit 60 000 Euro dabei. Der Anteil der Stadt liegt bei 350 000 Euro. Das Projekt wird im Rahmen der Stadtsanierung mit finanziellen Mitteln aus der Städtebauförderung bezuschusst. Die Förderung beträgt zwei Drittel der Baukosten.

Der Klingberg war schon einmal im vorigen Jahr ausgeschrieben worden. Die Angebote waren allerdings so hoch, dass ein wirtschaftliches Ergebnis nicht erzielt werden konnte. In diesem Jahr folgte eine zweite Ausschreibung mit besseren Ergebnissen. Den Zuschlag hatte eine regionale Tiefbaufirma erhalten. Der Ausbau der Straße wird von archäologischen Grabungen begleitet.

Der Klingberg als mittelalterliches Gässchen wird nicht nur schmuck herausgeputzt, sondern auch ganz modern. Denn die Klingberg-Anwohner werden die ersten sein, die in Gardelegen über das Highspeed-Internet verfügen können. Denn im Rahmen der Bauarbeiten wird die Avacon Connect die Glasfaserleitungen mit in die Erde legen und die Häuser anschließen.

Die Leitungen können unglaubliche Datenmengen in geradezu zauberhafter Geschwindigkeit übertragen – bis zu 800 Gigabit pro Sekunde sollen es sein. Damit beginnt auch der Glasfaserausbau für die Stadt Gardelegen insgesamt.