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Gottesdienst Abschied von Cornelia Gerlitz

Pfarrerin Cornelia Gerlitz geht fort nach Jena. Mit einem Gottesdienst in der Miester Kirche verabschiedete sie sich von ihrer Gemeinde.

Von Petra Hartmann 12.03.2019, 08:00

Mieste l „Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben.“ Unter diesem Bibelwort aus dem ersten Buch Mose stand der letzte Gottesdienst der Pfarrerin Cornelia Gerlitz in Mieste. Sieben Jahre lang hat sie die Gemeinde betreut, doch nun will sie fortziehen. Ein Abschiedsgottesdienst ist sicher ein trauriger Anlass, doch die scheidende Geistliche und ihre Weggefährten schafften es auch immer wieder, Schmunzeln und Lachen im Kirchenschiff hervorzurufen bei der Erinnerung an gemeinsame Erlebnisse und Projekte und bei ihren persönlichen Worten zum Abschied.

Immer wieder „überraschend, wohltuend unaufgeregt und mit unverstelltem Blick auf die Dinge“, so beschrieb Superintendent Matthias Heinrich die Pfarrerin und die Zusammenarbeit im Kreiskirchenrat: „Sie konnten so ganz unverblümt eine einfache Frage stellen: ‚Warum ist das so?‘ Damit haben Sie manches Nachdenken ausgelöst.“ Völlig perplex habe ihn ihre Antwort auf die Frage „Was lassen Sie hier zurück?“ gemacht. „Ich muss meine Sekretärin hierlassen – die würde ich gern mitnehmen“, sagte die Pfarrerin nämlich.

Dass sie nicht nur mit Pfarramtssekretärin Ines Kurschatke gut zusammengearbeitet hat, sondern auch im Kreis ihrer Pfarrerskollegen ein überzeugter Teamplayer ist, zeigte sich auch in der Predigt. Statt eines Solo-Vortrages gab es im Abschiedsgottesdienst einen Dialog mit Nachbarpfarrer Gerd Hinke, der deutlich machte, dass der Spruch „Selig die zwei Beene, die vorm Altar stehn alleene“ ganz sicher nicht auf diese Pfarrerin zutrifft. Hinke erinnerte an die Hochzeit der Pfarrerin, ein unvergessliches Fest in Mieste, aber auch Ereignisse wie Jubelkonfirmationen und das Riesebergfest. „Pfingsten werde ich immer an die Hunnebrössel und an Dannefeld denken“, sagte Cornelia Gerlitz, und ein bisschen Abschiedsschmerz war dann doch dabei. Vermissen werde sie auf alle Fälle auch die musikalische Vielfalt der Altmark, sagte die gebürtige Harzerin. Und wie vielfältig die Musik in ihrer Gemeinde ist, zeigten bei diesem Gottesdienst auch drei heimische Formationen. Der Kirchenchor eröffnete den Nachmittag mit einem wehmütigen „Kein schöner Land“. Der Posaunenchor spielte mehrere Lieder, teilweise mit den Sängern zusammen, und zum Abschluss sagte der Miester Männerchor auf Seemannsart Tschüs: „Soweit die See und der Wind uns trägt, Segel hoch, volle Fahrt, Santiano!“

Es habe auch Dinge gegeben, die sie nicht mehr zu Ende gebracht habe, erinnerte Cornelia Gerlitz. Zum Beispiel die Dannefelder Kirche, die erst dieses Jahr saniert wird. „Alles hat seine Zeit – das anzunehmen ist für einen ungeduldigen Menschen wie mich unheimlich schwer“, räumte die Pfarrerin ein.

Sie tritt am 1. April eine neue Pfarrstelle an und wechselt nach Jena, da ihr Mann Tilmann nun dort arbeitet. Superintendent Heinrich dankte dem Pfarreringatten dafür, dass er in der Miester Zeit seiner Frau den Rücken gestärkt hat und sich auf die „Wochenend-Ehe“ eingelassen hatte. Zum Abschluss erteilte er dem Paar den Abschiedssegen.