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Kassenärztliche Vereinigung führt aktuell Gespräche Hausarztsituation: Es gibt vorsichtigen Optimismus

Von Conny Kaiser 04.12.2013, 01:12

Die ohnehin schon angespannte Hausarztsituation im Bereich Kalbe hat sich in den vergangenen Wochen weiter verschärft. Nun jedoch äußert sich die Kassenärztliche Vereinigung vorsichtig optimistisch.

Kalbe/Kakerbeck l Wer sich im Bereich Kalbe hausärztlich behandeln lassen möchte, muss derzeit mit längeren Wartezeiten und, je nach Wohnort, auch mit längeren Anfahrtswegen rechnen. Denn mit dem plötzlichen Tod des Kakerbecker Allgemeinmediziners Dr. Hans-Peter John Ende Oktober hat sich die ohnehin angespannte Hausarztsituation weiter verschärft.

Viele von Johns Patienten weichen nun nach Klötze aus. Dort gibt es sechs Allgemeinmediziner und Internisten, die hausärztlich tätig sind. Eine Ärztin hört zwar zum Jahresende auf, doch gibt es ab Januar eine Nachfolgeregelung. Auch wenn diese Praxis dann nicht mehr voll besetzt sei, "so können wir doch einen Teil der Lücke schließen", wie Mathias Tronnier, geschäftsführender Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt, gestern auf Volksstimme-Anfrage mitteilte.

In Kalbe hingegen sieht die Situation deutlich schlechter aus. In der Stadt gibt es aktuell drei Hausarztpraxen, von denen es sich bei einer um eine sogenannte Filialpraxis handelt. Diese war 2011 von der KV eröffnet worden, um nach dem ebenfalls sehr plötzlichen Tod von Dr. Horst Kleine die entstandene Versorgungslücke zu schließen. Aktuell teilen sich in der Filialpraxis eine Klötzer Internistin, die stundenweise tätig ist, und zwei Mediziner, die zuvor im Ruhestand waren, die Stelle eines Hausarztes.

Mit 75 Jahren gehört aber eigentlich auch der Kalbenser Hausarzt Dr. Helmut Bender in die Riege der Ruheständler. Dennoch ist er wie seine Kollegen weiter für die Patienten da und leistet auch die anfallenden Dienste. Für ihn sind die gestiegenen Anforderungen, wie er gestern sagte, zwar noch einigermaßen verkraftbar. Doch hofft auch er, genau wie viele weitere Bürger der Region, dass 2015 wie geplant ein junger Allgemeinmediziner, der aus Kalbe stammt und der derzeit auswärts seine Facharztausbildung absolviert, eine Praxis in der Stadt übernimmt.

Übernehmen könnte aber vielleicht bald ein weiterer Arzt einen Teil der Patienten aus dem Bereich Kalbe/Kakerbeck. Denn wie Mathias Tronnier informierte, würden derzeit Gespräche mit einem potenziellen Kandidaten geführt. "Es handelt sich aber um Absichtsbekundungen", konkret sei noch nichts, so der geschäftsführende Vorstand der KV.

Diese hatte, nachdem bekanntgeworden war, dass besagte Klötzer Ärztin ihre Praxis zum Jahresende aufgibt, eine bundesweite Ausschreibung für den Bereich Kalbe/Klötze gestartet. Die Bewerbungsfrist, so Tronnier, laufe noch weiter.