Magnus Staehler stellte bei einer Winderwanderung Pläne für das Zichtauer Gut vor Hotelneubau soll im September beginnen
Mehr als drei Millionen Euro hat Hasso von Blücher bereits privat in das Zichtauer Gut seiner Vorfahren investiert. Dies und vieles andere erfuhren am Sonnabendnachmittag die rund 40 Teilnehmer der Winterwanderung über das Gutsareal.
Zichtau l Dort, wo bisher das Gutshaus gestanden hat, soll im September mit dem Bau eines Hotels begonnen werden. Fertig sein soll es bereits 2014 und damit rechtzeitig vor der Bundesgartenschau im Jahr 2015, die auch in der Region Havelberg stattfindet. Schon früh hatten sich das Zichtauer Gut und die dort ansässige Gartenakademie Sachsen-Anhalt dazu bekannt, sich in die Buga einbringen zu wollen. Nicht nur mit ihren Gärten, sondern eben auch mit dem Hotel. Und allem anderen, was bereits fertig ist und was noch geplant ist auf dem Gut.
Über all das sprach Magnus Staehler, Projektleiter für das Zichtauer Gut, am Sonnabend während einer zweistündigen Winterwanderung. Das Interesse war groß. Rund 40 Zichtauer und auch auswärtige Gäste waren der Einladung gefolgt. Dieser informative Spaziergang war eine Premiere, soll nach Wunsch von Magnus Staehler aber jährliche Wiederholungen finden. Er hat sich das auf jeden Fall vorgenommen und in den vergangenen Tagen einen wichtigen Schritt dafür getan: Er hat seinen Vertrag als Projektleiter für drei Jahre verlängert und kümmert sich damit weiterhin um die Entwicklung des Gutes. In die hat der Besitzer Hasso von Blücher bereits "etwas mehr als drei Millionen Euro" aus Privatbesitz investiert, berichtete Staehler. "Am Ende des Tages sollen es etwa 30 Millionen Euro sein", blickte er voraus. Der 71-jährige Unternehmer Hasso von Blücher sehe sein Engagement für das Gut Zichtau, das seinen Großeltern gehört und das er von der Treuhand erworben hat, als "letztes großes Lebenswerk".
Gebaut werden soll nicht nur ein Hotel, sondern auf der gegenüberliegenden Hofseite eine Kreativwerkstatt im Stil einer Remise. Auch damit soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Fertigstellung ist ebenfalls für 2014 geplant. In der Werkstatt wird es für verschiedene künstlerische Bereiche, unter anderem Malerei und Fotografie, Arbeitsräume geben. Bauarbeiten sind zudem geplant neben der Orangerie. An das Gebäude, das bereits für Veranstaltungen genutzt wird, wird ein Trakt mit Toiletten, Küche und anderen Nebenräumen gesetzt.
Vorbei am Wasserfall, der Ende vergangenen Jahres fertiggestellt worden war, ging es weiter zur großen Stroh- und Heulagerhalle. "Dieses Gebäude soll zu alter Schönheit wiedererstehen", kündigte Magnus Staehler an. Das Gebäude selbst sei noch gut in Schuss, "das hält mindestens noch hundert Jahre", sagte er. Lediglich das Dach müsse erneuert werden sowie die Elektrik. In dem Gebäude soll ein Apfelkompetenzzentrum eingerichtet werden. Geplant ist, auf einer Gesamtfläche von zirka fünf Hektar Apfelbäume zu pflanzen und dabei besonders die alten Sorten zu pflegen. Mit dem Ökolandbau soll 2014 begonnen werden. Im Kompetenzzentrum erfolgt dann die Verarbeitung der Äpfel. "Schön wäre ja ein eigener Zichtau-Calvados", sagte Magnus Staehler. Auf jeden Fall will er recherchieren, ob und wie man eine Genehmigung zum Schnapsbrennen bekommen könnte.
Auch für dieses Jahr sind wieder zahlreiche Veranstaltungen auf dem Gut geplant. Mehr als 100 waren es im vergangenen Jahr, darunter Lesungen, Konzerte, Seminare, Workshops und private Feiern. Mehr als 6500 Besucher konnten auf dem Gut begrüßt werden. Während der Wanderung am Sonnabend lud Magnus Staehler schon zu einer dreieinhalbwöchigen Veranstaltung im Juni ein. Dann heißt es: Toskana trifft Altmark. "Damit möchten wir die Weltoffenheit und die Kreativität der Altmark vorstellen", sagte Staehler. Geplant sind eine Skulpturenausstellung im Rinderstall, Musik, Essen und Kultur aus Italien. Das Programm wird von der Deutsch-Italienischen Gesellschaft vorbereitet.