1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. "Ich spende, weil ich anderen helfen kann"

Der Blutspender Klaus Wernecke aus Jävenitz bekommt den Blumenstrauß des Monats Juli "Ich spende, weil ich anderen helfen kann"

Von Donald Lyko 13.07.2013, 03:21

In jedem Monat bedankt sich die Volksstimme mit einem Blumenstrauß bei ehrenamtlich Engagierten. Über den Juli-Strauß freut sich Klaus Wernecke aus Jävenitz, der kürzlich vom Deutschen Roten Kreuz für seine Verdienste um die Blutspende ausgezeichnet worden ist.

Jävenitz l Seit wann er Blut spendet, weiß Klaus Wernecke gar nicht so genau. Auf jeden Fall gab es die DDR noch, beim Kreisbaubetrieb wurden die Blutspenden für die Mitarbeiter organisiert. "Auch als Student habe ich Blut gespendet, und dann bin ich dabei geblieben", erzählt der Jävenitzer, der in der kommenden Woche seinen 50. Geburtstag feiert. Irgendwann ist die Spendenbereitschaft dann aber eingeschlafen, als es in der näheren Umgebung an Möglichkeiten fehlten. "Seit der Wende gehe ich wieder regelmäßig", erzählt Klaus Wernecke. Mit regelmäßig meint er etwa vier Mal pro Jahr. Als Mann darf man sechs Mal pro Jahr zur Blutspende gehen. Natürlich geht er in seinem Heimatdorf. "Es ist eine gute Sache, dass man es in Jävenitz machen kann", sagt der noch 49-Jährige, der aber auch ins Gardeleger Krankenhaus fährt, wenn dort das Blutspendemobil des Deutschen Roten Kreuzes Station macht.

Dass er sich bei den Blutspenden immer gut betreut fühlt, liegt nicht zuletzt an den ehrenamtlichen Helfern, zu denen der Jävenitzer eine ganz besondere Beziehung hat. Denn zu den Helfern gehören seine Ehefrau Ute, seine Schwägerinnen Birgit Riehs und Andrea Wehde aus Jävenitz sowie Katja Riehs aus Gardelegen und sein Schwiegervater Udo Strebe aus Jävenitz - auch für sie nahm er den Blumenstrauß entgegen.

Mittlerweile hat sich Klaus Wernecke für 88 Blutspenden auf die Liege gelegt. Die 89. Spende soll im August folgen, denn am 12. August ist das DRK-Blutspendemobil von 15 bis 19 Uhr wieder in der Jävenitzer Grundschule. Am 23. August gibt es dann von 13.30 bis 19 Uhr im Gardeleger Krankenhaus die Möglichkeit dazu. Gerade in der Sommer- und Urlaubszeit, wenn die Vorräte knapp werden, komme es auf jeden Blutspender an, wirbt Klaus Wernecke. Seine persönliche Motivation: "Ich fühle mich dann wohler, es hat gesundheitliche Gründe." Er hat festgestellt, dass er weniger anfällig ist für Erkältungskrankheiten. "Die bekomme ich weniger als andere, ich bin widerstandsfähiger", sagt der 49-Jährige, der in seiner Freizeit Fußball bei den Alten Herren des SV Heide Jävenitz spielt. Natürlich spendet er auch Blut, "weil ich anderen helfen kann. Man weiß ja nie, ob man nicht auch mal darauf angewiesen ist".

Für sein großes Engagement und seine besonderen Verdienste um die Blutspende beim Deutschen Roten Kreuz wurde Klaus Wernecke anlässlich des Weltblutspendertages am 14. Juni ausgezeichnet. Während einer Festveranstaltung in Berlin erhielt er einen goldenen Blutstropfen in Form einer Anstecknadel und eine Urkunde. Überreicht wurde beides von DRK-Präsident Rudolf Seiters und Rotkreuz-Botschafterin Carmen Nebel, die die Veranstaltung im Schloss Charlottenburg moderierte. Klaus Wernecke und Frank Hassel aus Sangerhausen waren die zwei Geehrten aus Sachsen-Anhalt. Sie erlebten als Dankeschön zwei ereignisreiche Tage in der Bundeshauptstadt, besuchten eine Show im Friedrichstadtpalast, erkundeten per Schiff Berlins historische Mitte und schauten sich den Potsdamer Platz an. Im Februar hatte Klaus Wernecke den Anruf bekommen, dass er nach Berlin eingeladen wird. Nach zwei Tagen Bedenkzeit und nachdem die Freistellung beim Arbeitgeber geregelt war, sagte er zu - und heute schwärmt er: "Es war eine sehr schöne Veranstaltung, ich bin vielen netten Leuten begegnet."

Kennen Sie jemanden, der für sein ehrenamtlichen Engagement die Würdigung mit einem Blumenstrauß des Monats verdient hat? Dann melden Sie sich in der Volksstimme-Redaktion, (03907) 806920, oder unter redaktion.gardelegen@volksstimme.de.