Normen Majewski zeigt mit seinem Tattoo Heimatliebe besonderer Art "Ich wollte Kalbe einfach für immer bei mir haben"
Kalbe (cn) l Ein Sprichwort lautet: "Ein schöner Rücken kann auch entzücken." Und Normen Majewski entzückt tatsächlich mit seiner Rückansicht - vor allem jene, die eine Beziehung zu seinem früheren Wohnort Kalbe haben. Eins von dessen Postkartenmotiven hat sich der 25-Jährige nämlich in die Haut stechen lassen. Sein Rücken sieht aus wie ein Gemälde.
"Ich wollte Kalbe einfach für immer bei mir haben und habe mir überlegt, wie ich das machen kann. Auf einem Pappteller sind dann erste Skizzen für ein Tattoo entstanden. Und im Dezember 2012 ging es los", sagt der junge Mann über das besondere Zeichen seiner Heimatverbundenheit.
Bis 2007 hat er mit seinen Eltern und Geschwistern in der Milde-Stadt gelebt. Dann zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Gardelegen. Doch vergessen hat Normen Majewski Kalbe nie. "Ich finde die Stadt einfach schön mit ihrer Burg und dem kleinen Schloss", so seine Worte. Und die Burg, sie findet sich nun auch auf seinem Rücken wieder. Als Vorlage für das Tattoo hat ihm eine alte Postkarte aus der Zeit um 1900 gedient. Gefunden hat er sie auf der von Hobbyhistoriker Henning Krüger betriebenen Internetseite www.kalbe-milde.de.
Und gefunden hat der junge Mann auch eine Tätowiererin, die es sich zutraute, dieses Motiv auf seiner Haut zu verewigen. Ihr Name ist Franzi Katke. Sie arbeitet in einem Uelzener Studio, stammt aber aus der Altmark. Auch für sie, so sagt die junge Frau, die seit etwa fünf Jahren in diesem Beruf arbeitet, war es eine besondere Herausforderung, der sie sich aber gern gestellt habe. "Ganze Rücken bearbeiten wir natürlich häufiger. Aber so etwas Stadtbezogenes ist bislang noch nicht gewünscht worden", sagt sie. In insgesamt vier Sitzungen mit einer Dauer von jeweils bis zu zweieinhalb Stunden hat sie Normen Majewskis Rücken eine völlig neue Optik verpasst. Und der Zeitsoldat, der derzeit in Nordholz stationiert ist, ist damit sehr glücklich. "Das Tattoo ist besser geworden, als ich es mir vorgestellt habe. Ich finde es optimal", so seine Worte.
Zumal Franzi Katke noch ein paar Extra-Ideen von ihm umgesetzt hat. So findet sich auch die Alvensleben´sche Rose in dem Tattoo. Zudem hat Normen Majewski dort die lateinischen Worte "Antiqua Marchia" und "Sigillum opidi Calbensis" verewigen lassen. Das bedeutet "Altmark" und "Siegel von Calbe".
Die Entscheidung, seine Heimatstadt in ihrer ursprünglichen Schreibweise auf seinem Rücken verewigen zu lassen, die hat Normen Majewski natürlich ganz bewusst getroffen. "Kalbe mit K zu schreiben, das ist ja zu DDR-Zeiten von irgendwelchen Funktionären beschlossen worden. Die richtige Schreibweise ist aber die mit C", betont der junge Mann. Sein Rückenbild hat er sich übrigens einen vierstelligen Betrag und einige Wundschmerzen kosten lassen. Aber das war Normen Majewski die Liebe zu seiner alten Heimatstadt wert. Und wer weiß? Vielleicht kehrt er ja irgendwann dorthin zurück.