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30 Einwohner protestierten gegen Verkauf des Sportplatzes "Jerchel reagiert über"

Von Ilka Marten 15.10.2013, 03:10

Ein Demonstrationsturnier des Paintball Clubs Altmark sorgte am Sonntagnachmittag für Proteste von 30 Jerchelern. Sie wollen, dass die Stadt den Sportplatz nicht verkauft.

Jerchel l Für den Jercheler Holger Thauer steht fest: "Es schießen Menschen auf Menschen, und das soll Sport sein." Selbst Schützen hätten als Ziele Kreuze oder etwa Tiermotive. Thauer war am Sonntagnachmittag einer von 30 Jerchelern, die zum Sportplatz kamen, um dagegen zu demonstrieren, dass die Stadt die Fläche verkauft.

Dort fand am Nachmittag ein Paintball-Demonstrationsturnier unter Regie des Vorsitzenden des Paintball Clubs Altmark, des Jerchelers Stefan Hartmann, statt. Wehrleiter Tobias Weber sagte, die Sportplatzfläche sei die einzige, auf der die Wehr üben könne. Kampe: "Vor dem Gerätehaus haben wir nur ein paar Quadratmeter." Außerdem finde dort das Osterfeuer statt, ebenso das Volleyballturnier am 1. Mai. Darauf zielte auch Hans-Peter Rose ab: "Es ist die einzige Fläche, wo sich die Jercheler öffentlich treffen können." Anja Löbe ergänzte: "Der Friedhof ist keine 200 Meter weit entfernt." Stefan Hartmann sagte dazu gestern: "Wen auf dem Friedhof stören wir mit unserem Sport?"

Im Gespräch mit den Anwohnern am Sonntag betonte er, "dass der Platz für alle benutzbar sein kann". Die Paintballer bräuchten für ihr Spielfeld nur eine Größe von 40 mal 50 Metern. Hartmann: "Der Sportplatz hat 1,2 Hektar." Osterfeuer, Ostereiertrudeln, Volleyballturnier, Feuerwehrübungen könnten alle nach Anmeldungen stattfinden, sollte er die Fläche von der Stadt kaufen können. Zu den Reaktionen der 30 Jercheler am Sonntag sagte er: "Jerchel reagiert über."

Im Nutzungskonzept, das Hartmann der Stadt vorgelegt hat, ist der Bau eines Spielplatzes vorgesehen. Hartmann sieht kein Problem darin, dass sich dieser in der Nachbarschaft eines Paintballfeldes befinden wird: "Wir betreiben Sport. Wenn Sie ein Problem damit haben, dann seien Sie bitte so nett und nehmen Sie ihren Kindern die Wassserpistolen weg."

Hartmann plant "keine öffentliche Paintball-Anlage" wie er gestern betonte, sondern eine Trainingsanlage für Mitglieder des Paintball Clubs Altmark. Sollte es dazu kommen, werde das Spielfeld mit vier Meter hohen Fangnetzen umzäunt. Er sei optimistisch, dass er die Fläche erwerben könne. Geplant sei ein Training ein- bis zweimal pro Woche sowie ein- bis zweimal pro Jahr ein Vereinsturnier.

Zwar war die Polizei am Sonntag kurzfristig vor Ort, nachdem sich jedoch alle Zuschauer bei dem nichtöffentlichen Turnier wieder auf den angrenzenden Weg begeben hatten, fuhr diese wieder ab.