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Jubiläum Tangonacht zum fünften Geburtstag

„Eine Nacht in Buenos Aires“ hieß es am Sonntagabend auf Gut Zichtau. Die Altmark Festspiele feierten ihr fünfjähriges Bestehen.

Von Petra Hartmann 07.05.2019, 03:00

Zichtau l Mit stehenden Ovationen haben Besucher der Altmark Festspiele am Sonntagabend ein Tango-Quartett der besonderen Art gefeiert. Die Formation aus der Akkordeonspielerin Heidi Luosujärvi, dem Violinisten Gernot Süßmuth, dem Kontrabassisten Alf Moser und dem Festspiel-Intendanten Reinhard Seehafer am Klavier begeisterte mit ihrem temperamentvollen Vortrag die rund 200 Zuhörer in der voll besetzten Orangerie des Zichtauer Gutes. Es war ein Programm, das es in sich hatte. Unter dem Motto „Eine Nacht in Buenos Aires“ erklangen Tangos des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla (1921 - 1992), darunter Stücke wie „Libertango“, „Floras Game“ oder das Akkordeon-Solo „La Bicicleta Blanca“.

Der Tango-Abend ist ein Stück Erfolgsgeschichte. Schon zweimal gab es das Konzert an anderen Spielstätten innerhalb der Altmark Festspiele. Als es nun darum ging, ein Programm für das Jubiläumskonzert zu finden, waren sich die Organisatoren schnell einig, dass es unbedingt eine dritte Auflage dieser Veranstaltungsart geben musste ‑ oft gewünscht, viel bejubelt, diesmal in Zichtau, wo vor fünf Jahren alles begann mit der „Kultur an besonderen Orten“. Und die vierköpfige Formation, deren drei männliche Mitglieder sich bereits seit Jahren kennen und sich musikalisch gut verstehen, zeigte, wie viel Spaß und Freude sie an diesem kleinen Jubiläum und an dem gemeinsamen Spiel hatte.

Nur mit dem gemeinsamen Namen haperte es noch. Ein Versuch, die Anfangsbuchstaben ihrer Wohnorte als Bezeichnung für die Gruppe zu verwenden, hätte „BMW“ ergeben. „Und da hätten sie uns ja gleich enteignet“, meinte Festspiel-Intendant Reinhard Seehafer launig, als er die Truppe vorstellte. Und die Altmark Festspiele haben weiterhin große Pläne. Hausherr Hasso von Blücher, der vor fünf Jahren das Festival ins Leben gerufen hatte und es sich nicht nehmen ließ, den Abend zu eröffnen, hat als Ziel für die nächsten fünf Jahre schon klare Vorgaben gemacht: „Im letzten Jahr haben wir über 6000 Karten verkauft. Wir wollen in fünf Jahren alle noch bei Kräften sein und am selben Ort das zehnjährige Jubiläum feiern. Und wir wollen im Jahr davor 60 000 Karten verkauft haben“, sagte er. Stolze Ziele für eine Konzertreihe, die in der Altmark, „in the middle of nüscht“, wie es so schön heißt, ein ungewöhnliches Kulturprogramm etablieren wollte und es allen Widrigkeiten zum Trotz auch geschafft hat. „Ganz ohne Größenwahn geht es nicht, aber vielleicht kommen ja ganz ordentliche Zahlen zustande“, erinnerte Von Blücher.

Zum Abschied gab es stehende Ovationen vom Publikum, das von diesem Konzert vollständig begeistert war. Und die drei musikalischen Gäste bekamen, wie bei den Altmark Festpielen üblich, noch eine kleine altmärkische Spezialität mit auf den Heimweg: einen Baumkuchen aus Salzwedel. Damit dürften sich die Musiker auch zu einem vierten Konzert in die Region locken lassen.