Katastrophen Feuerwehr-Führung auf der Schulbank
Bei einer Weiterbildung befassten sich Führungskräfte der Feuerwehr Kalbe mit Katastrophen und Großschadenslagen.
Kalbe l Weiterbildung stand im Terminkalender der Kalbenser Stadtwehrleitung. Die Führungskräfte kamen im Gerätehaus in Kalbe zusammen, um sich dem Thema „Einsatzleitung bei Großschadenslagen“ zu widmen. Erst am Donnerstag voriger Woche gab es solch ein Ereignis, denn der Brand des Wohnhauses in Vietzen könne in diese Kategorie eingeteilt werden.
Sebastian Vatge von der Kalbenser Feuerwehr hatte sich mit dem umfassenden Thema schon länger vertraut gemacht. Er konnte am Sonnabend die Führungskräfte auf den neuesten Stand in Gliederung und Struktur einer Einsatzleitung bringen. Bei seinem Vortrag ging es um die Einsatzleitung an sich, die Führungsorganisation und die notwendigen Führungsmittel.
Von 8 bis zirka 10.30 Uhr gab es im theoretischen Teil Erläuterungen zur Einsatzleitung sowie Übungsbeispiel. So wurde ein Scheunenbrand in Altmersleben nachmittags um 14 Uhr an einem Werktag angenommen. Das Szenario besagte zudem, dass sich der Brand im Winter ereignet. Bereits seit zwei Wochen herrschen Minusgrade. Kräftige Wind kommt auf. Die Führungskräfte aus den Wehren Kakerbeck, Kalbe, Packebusch, Thüritz und Wernstedt besprachen die Vorgehensweise und was alles noch zu beachten ist, wenn es zu solchen Schadenslagen kommt.
Im anschließenden praktischen Teil der Weiterbildung, die bis nach dem Mittag andauerte, befasste sich die Teilnehmer mit dem Einsatzleitwagen (ELW) der Stadtfeuerwehr der im Kalbenser Gerätehaus untergestellt ist. Dort standen die Technik und Ausrüstung, die für Großeinsätze dort verladen ist, und die notwendige Technik für die Dokumentation im Fokus.
Auf dem Fahrzeug befinden sich Vorlagen für die Dokumentation, Kartenmaterial, Ausrüstung für die Einsatzkräfte und diverse weitere Funktechnik und mehr. Auch mit dem Einsatzcomputer der auf dem Einsatzleitwagen verbaut ist und mit der Einsatzsoftware „Fireboard“, ein Programm zur EDV-gestützten Einsatzführung, gab es von Kamerad Felix Berndt ein kurze Erläuterung. Das Programm eigne sich für alle Größen von Einsatzlagen, die in der Einheitsgemeinde auftreten könnten, erklärte Berndt. So können auch mehrere Einsatzleitwagen sowie die Leitstelle in Stendal vernetzt werden.
Dass eine solche Übung sinnvoll ist, um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein, beweist der Blick in die Vergangenheit, in das Jahr 2018. In der Einheitsgemeinde Kalbe (Milde) gab es nämlich im vergangenen Jahr das Orkantief am Jahresanfang, den Brand in Packebusch sowie mehrere Feldbrände im Sommer. Diese Ereignisse seien allesamt als sogenannte Großschadenslagen anzusehen.