Kleingartenverein Ein Hort der Erholung

Mitglieder des Kleingartenvereines "Kuhschlagweg" feierten das 40-jährige Bestehens ihres Vereines. Zahlreiche Mitglieder wurden geehrt.

Von Doreen Schulze 22.10.2019, 11:00

Gardelegen/Zichtau l Eigentlich sei er genau der Falsche, der zu einer Laudatio für das Jubiläum des Kleingartenvereines „Kuhschlagweg“ gebeten worden war, gab Uralt-Bürgermeister Julius Beck , dargestellt von Rupert Kaiser, ganz unverblümt zu. Mit Gartenarbeit habe er nicht viel am Hut, und wenn er die Kleingartenverordnung lese, in der genau festgehalten ist, zu wieviel Teilen Nutzgarten, Rasen und Blumengarten anzuordnen sind, sei er dem Kleingartenwesen gleich noch ein Stück weiter entfernt.

Aber dann erinnerte sich der Alt-Bürgermeister an die zahlreichen Bäume, die er einst an der Wallanlage pflanzte. Die Anlage zählt heute zu den „Gartenträumen“ und damit zu den 50 schönsten Gartenanlagen in Sachsen-Anhalt. „Sehen Sie, ich bin von Ihnen doch gar nicht so weit entfernt“, schloss er seine Laudatio – ohne zuvor zu loben, dass sich die Gesamtfläche der Sparte „Kuhschlagweg“ seit der Gründung verdreifacht und die Anzahl der Mitglieder sogar verfünffacht habe.

Die Festveranstaltung zum Jubiläum nutzte der Vereinsvorsitzende Wolfgang Lübbe, um allen Generationen von Gartenfreunden zu danken, die die Sparte zu einem schönen Ort werden ließen. Der Grundstein dazu wurde am 12. September 1979 gelegt. 27 Gartenfreunde gründeten damals den Verein. Fünf von ihnen sind noch heute Mitglied. Mittlerweile zählt der Verein 121 Mitglieder, darunter sind auch vier Polen, ein Armenier, drei Syrer sowie zwei afghanische Familie.

Zahlreiche Aktivitäten waren vor 40 Jahren notwendig. Anschlüsse zur Energieversorgung waren zu legen, Dünger und Pflanzgut musste beschafft werden. Der Garten galt für viele als Ort der Selbstversorgung. „Heute ist die Gartenanlage des Kleingartenvereines aus dem Stadtbild der Hansestadt Gardelegen nicht mehr wegzudenken“, so Lübbe. Er machte darauf aufmerksam, dass die Kleingärtner sich auch zukünftig für den Erhalt ihrer Anlagen einsetzen sollen, damit diese „ein Ort der Produktion von Obst und Gemüse sowie zur Erholung und Freizeitgestaltung“ bleiben.

Die Ergebnisse der Gartenarbeit können sich sehen lassen. So gewann die Sparte zwischen 2012 und 2019 bei über 50 teilnehmenden Gärten viermal den ersten Platz beim Volksstimme-Wettbewerb „Den besten Gärtnern auf der Spur“. Einmal gab es dabei den zweiten Platz. Außerdem wurde zweimal der beste Einzelgarten des Bezirksverbandes aus Reihen des Vereines zum Sieger gekürt.

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Bezirksverbandes, Hartmut Daasch, ehrte Lübbe verdiente Mitglieder seines Vereines. So gab es Ehrennadeln des Bezirksverbandes, in dem rund 1600 Mitglieder organisiert sind, sowie Ehrungen für langjährige Mitglieder. Geehrt wurden:Ehrennadel in Gold: Renate Bedranowsky und Klaus Dieter Siebert (beide 13 Jahre im Vorstand beziehungsweise Kassenprüfer). Ehrennadel in Silber: Brunhilde Griemert (8 Jahre Vorstand), Liane Schwarzenstein und Rüdiger Blaneck (8 Jahre Kassenprüfer). Verleihung Ehrenmitgliedschaft: Ingo Dirmeier (11 Jahre Vorstand beziehungsweise Kassenprüfer.  Ehrenurkunde für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft (Gründungsmitglieder): Helmut Müller (27 Jahre Vorstand, Ehrenvorsitzender), Hans-Joachim Schönegge (37 Jahre Vorstand, Ehrenmitglied des Bezirksverbands), Manfred Franz (34 Jahre Vorstand), Heinz Hötling (mit 86 Jahren ältestes männliches Mitglied im Verein), Burghard Strebe. Ehrenurkunde für aktive Mitgliedschaft: Ellengard Heckenthaler (mit 92 Jahren ältestes weibliches Mitglied im Verein), Jürgen und Ingrid Hertel, Herbert Neumann, Gertrud Ziegenbalg, Helmut Zluwa, Werner und Christina Schneider, Hans-Rainer Grosche, Ingrid Gropp, Klaus Jürgen Hartigs, Vera und Manfred Schreihahn, Karla Schlüsselburg, Elfriede Gryska, Ingelore Koch, Edmund Schreiber. Urkunde für aktive Mitarbeit im Verein: Stefanie Arndt