Kräuterseminar Knoblauch hat keine Chance
Schnuppern, hacken und genießen - in der Kräuterwerkstatt für Kinder gab es etwas für alle Sinne.
Zichtau l Thymian, rotes Basilikum, Schnittlauch, Majoran, Petersilie, etwas Estragon und Salz und etwas Zitronenmelisse wählen die Mädchen und Jungen in der Kräuterwerkstatt des Zichtauer Gutshofes als Zutaten für ihre selbstgemachte Kräuterbutter. Das Rezept haben sie ganz allein bestimmt. Denn: „Nach der Schnupperprobe haben die Kinder entschieden, was in ihre Kräuterbutter hineinkommt und was nicht“, erzählt Marion Weigel, die im Team des Gutshofes Zichtau den großen Küchengarten betreut und am Sonnabendvormittag die Kräuterwerkstatt in der Küche der Orangerie.
„Salbei, Fenchel und Dill wollten sie nicht verwenden“, zählt Marion Weigel auf, während um sie herum schon emsig und hochkonzentriert geschnibbelt, gehackt und gezupft wird. „Knoblauch kommt auch nicht rein“, fügt Mara Wührl aus Klötze noch hinzu. Warum nicht? „Davon riecht man nicht gut aus dem Mund“, erklärt die Viertklässlerin. Dass frische Kräuter noch ganz andere Nebenwirkungen haben, registrieren Joane Schulz und Pauline Mühe an ihrem Arbeitsplatz. So praktisch die Schnittlauchschere auch ist und die kleinen Kräuterstückchen gleich reihenweise in die Schale fallen, so intensiv ist nämlich der Duft, der ihnen die Tränen in die Augen treibt. Der Hinweis „nicht mit den Fingern die Augen reiben“, wäre zu spät gekommen.
Mit dem Mixer werden die Butter und die Kräuter zu einer aromatisch duftenden Emulsion verarbeitet. Klar, dass jeder da mal eine erste Kostprobe von den Rührstäben schnappen will. Doch bevor das Brot im Ofen frisch aufgebacken ist und sich die Aromen der Kräuter mit der Butter verbunden haben, wandern die jungen Kräuterfachkundigen mit ihrer Seminarleiterin zum Pfefferminzprinz. Im Pfefferminzgarten holen sie noch schnell die Blätter für einen frisch aufgebrühten Tee. „Der rundet den Tag heute warm ab, denn Limonade aus Pfefferminze und Melisse hat es schon zur Begrüßung gegeben“, erzählt Marion Weigel. Die allerdings habe sie bereits am Vortag angesetzt. „Sie muss etwas länger durchziehen, als die Kräuterbutter, die wir gleich genießen werden.“