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Kulinarisches Brotessen bei kaltem Backofen

Zum gemeinsamen Brotbacken waren Miester und Besucher im Pfarrpark willkommen.

Von Doreen Schulze 16.08.2019, 00:00

Mieste l Es war ein köstlicher Nachmittag und das im wahrsten Sinne des Wortes. Im Miester Pfarrpark genossen die zahlreichen Besucher wieder köstliche Brote. Insgesamt waren es 16, die zum Verzehr angeboten wurden. Erstmals wurden diese aber nicht im großen Backofen im Pfarrpark gebacken, sondern von einem regionalen Bäcker besorgt. „Das war uns einfach zu heiß“, erklärte Ines Kurschatke aus dem Pfarramtssekretariat. Wegen der langanhaltenden Trockenheit blieb der Backofen in diesem Jahr kalt. „Wir hatten Sorge, dass etwas passieren könnte“, so die Pfarramtssekretärin.

Bereits im vergangenen Jahr war es so trocken, dass die Organisatoren das Brotbacken haben ausfallen lassen. „Wir wollten es nun nicht schon wieder ausfallen lassen. Deshalb gibt es diesmal Bäckerbrote“, so Kurschatke. Und die Besucher, die im Pfarrpark an den Tischen saßen, griffen beherzt zu. Sie ließen sich die frischen Schnitten schmecken und genossen dazu die verschiedenen Brotaufstriche und Marmeladen, darunter auch viele selbstgemachte Kreationen, die die Teilnehmer mitbrachten. Auch Tomaten und ähnliches war dabei. „Jeder bringt etwas mit. Kaffee und Getränke stellt die Kirchengemeinde“, so Kurschatke.

Bei den Vorbereitungen zum geselligen Nachmittag, beim Aufstellen der Sitzgarnituren, beim Decken der Tische, beim Schneiden des Brotes und beim Austeilen halfen Brunhilde Schulz, Christine Lembke, Ursula Kramer, Elke Runow, Roswitha Hesse, Irmgard Hallmann und Bärbel Hackert tatkräftig mit. Bei den Gäste ist die langjährige Tradition des gemeinsamen Brotessen sehr beliebt. Neben dem Gaumenschmaus nutzen sie jedesmal die Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Oft wurde zu späterer Stunde auch gemeinsam gesungen, so wie dieses Mal auch.

Und nicht nur Besucher aus Mieste und Umgebung folgten der Einladung. Auch Edith und Richard Nicolai aus Salzwedel waren dabei. „Wir kamen auch schon zum Weihnachtsmarkt nach Mieste“, sagte Edith Nicolai. Und ihr Ehemann ergänzte: "Wenn irgendwo eine Veranstaltung stattfindet, die uns zusagt, dann fahren wir da hin. Manchmal sind wir eben neugierig.“ Beim Brotbacken in Mieste waren sie bereits in den Vorjahren dabei. Von der Veranstaltung begeistert, zeigte sich auch Dorothee Gammel aus Schwäbisch Hall. Sie ist derzeit für vier Wochen als Vertretungspfarrerin der Evangelischen Zehntgemeinschaft in Mieste. Die Zehntgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Pfarrern im Ruhestand, die einen Teil ihrer jährlichen Zeit anbieten.

Mit dabei war auch wieder Erika Witte. Sie ließ sich die Brotschnitten gut schmecken. Vor mehr als 20 Jahren gehörte sie zu den Organisatoren der Veranstaltung. Sie war es, die die Brote in den Ofen schob und kontrollierte, wann sie fertig waren. „Früher wurden in Mieste immer die Brote selbst gebacken“, erinnerte sie sich. Als in den 1990-er Jahren in der Kolonie Kämeritz ein Backofen abgebaut wurde, machte sich die Dorfbevölkerung dafür stark, dass dieser nach Mieste kam. Die Tradition des Brotbackens sollte fortgeführt werden. Im Pfarrpark fand er seinen Platz, wurde dort wieder aufgebaut. Seither findet die Traditionsveranstaltung statt, die ein Ziel hat. „Dass wir einfach einmal wieder zusammenkommen“, so Kurschatke. Die Teigrohlinge für die Brote lieferte in den vergangenen Jahren Bäckermeister Harald Kurschatke aus Miesterhorst.