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Stadtrat soll bei nächster Sitzung am 12. März Entscheidung treffen Kulturhaus Letzlingen: Vertrag mit Regina Lessing wird vorbereitet

Von Sebastian Siebert 25.02.2012, 05:23

Für das Letzlinger Kulturhaus könnte es bald einen neuen Nutzer geben. Wie Kämmerer Maik Machalz gestern bestätigte, wird eine Nutzungsvereinbarung mit der Letzlingerin Regina Lessing vorbereitet. Der Stadtrat muss darüber entscheiden.

Letzlingen l Der öffentliche Teil war kurz, der nichtöffentliche dafür umso gehaltvoller: Während der Sitzung des Ortschaftsrates am Donnerstagabend in Letzlingen informierte Stadt-Kämmerer Maik Machalz die Ratsmitglieder, dass die Stadt eine Nutzungsvereinbarung für das Letzlinger Kulturhaus mit der Letzlingerin Regina Lessing plane. Das bestätigte er der Volksstimme gestern auf Nachfrage.

Wegen der weniger guten finanziellen Situation der Stadt Gardelegen, in deren Besitz das Kulturhaus nach der Gebietsreform überging, werde seitens der Stadt versucht, möglichst viele Immobilien zur verkaufen oder zu verpachten, um so zumindest die Unterhaltungskosten einzusparen. Für das Letzlinger Kulturhaus hatte es neben Lessing noch einen weiteren Interessenten geben. Doch dabei sei es zu keinen tieferen Gesprächen über die Nutzung gekommen, erklärte der Kämmerer. Somit soll nun mit Lessing, zugleich Inhaberin der Firma Kulturfabrik Letzlingen, eine Vereinbarung getroffen werden.

Diese äußerte sich gestern eher zurückhaltend. "Es sieht so aus, als würde sich eine Lösung aus dem Ort ergeben", sagte Lessing. Dass sie diese Variante für das örtliche kulturelle Leben für die bessere Lösung halte, als wenn das Kulturhaus von einem Ortsfremden genutzt werde, hatte Lessing schon Ende 2011 betont.

Die Entscheidung, ob Lessing den Vertrag zwischen der Stadt und ihrer Firma Kulturfabrik unterschreiben darf, muss allerdings der Stadtrat fällen, sagte Kämmerer Machalz. Denn: Regina Lessing ist Mitglied im Stadtrat. Bei der Entscheidung hat Regina Lessing Mitwirkungsverbot, darf also an der Abstimmung nicht teilnehmen. Das Thema soll schon zur Sitzung am 12. März diskutiert werden. Die Tagesordnung müsse um diesen Punkt ergänzt werden, meinte Machalz.

Noch kurz vor der Eingemeindung war das Letzlinger Kulturhaus umfassend saniert worden. Rund 340 000 Euro hatte die Gemeinde unter Regie von Bürgermeisterin Regina Lessing unter anderem in neue Elektrik, neues Parkett und den Innenanstrich investiert. Finanziert wurde die Maßnahme durch einen sogenannten inneren Kredit. Dabei wurde die Summe aus einer zweckgebundenen Rücklage, die Letzlingen für den Erhalt der Salchauer Straße vom Bund bekommen hatte, geliehen.

Die Rückzahlung erfolgt in drei Raten, die erste wurde 2011 überwiesen. Da 2011 aber die Gebietsreform umgesetzt worden war, zahlt der Rechtsnachfolger - die Hansestadt Gardelegen - den von der einstigen Gemeinde Letzlingen an sich selbst ausgezahlten Kredit zurück.

Kämmerer Machalz kommentierte das im Haushaltsplan 2012 so: "Im Grunde stellt die Rückzahlung (des inneren Darlehens) die eigentliche Bezahlung beziehungsweise Finanzierung der bereits durchgeführten Maßnahmen dar."