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Namenspatron Karl Marx in knallroten Lettern

Die Gardeleger Sekundarschule Karl Marx hat ihre Buchstaben wieder: Der Name des Philosophen prangt nun in roten Lettern vor dem Gebäude.

Von Petra Hartmann 05.05.2018, 03:00

Gardelegen l „Karl Marx“ ist nun wieder in leuchtend roten Metallbuchstaben an der gleichnamigen Gardeleger Sekundarschule zu lesen. Der Schriftzug, den die Schüler gestern feierlich wieder aufstellten, war ursprünglich an dem alten Gebäude der Karl-Marx-Sekundarschule angebracht, das 2013 abgerissen wurde. An dem daneben entstandenen Schulneubau war kein Platz mehr für den Namen. Schließlich versteigerte der Förderverein der Schule das Buchstabengestell.

„Ich habe das damals für 198 Euro ersteigert, weil damals Karl Marx seinen 198. Geburtstag hatte“, erinnert sich der ehemalige Kultusminister Sachsen-Anhalts, Karl-Heinz Reck, der das gute Stück vor dem Schrott gerettet hat. Er ließ die Metallbuchstaben entrosten und aufarbeiten und hatte den Namenszug zwei Jahre lang in seinem Vorgarten stehen. Den Nachbarn gefiel es. „Es gibt inzwischen eine sehr positive Grundhaltung zu Karl Marx“, so Reck.

Den Schriftzug der Karl-Marx-Schule lernte er bereits in seiner Lehrzeit beim LIW in Gardelegen kennen. Dort wurden die Buchstaben damals gefertigt, allerdings waren die Arbeiten daran bereits abgeschlossen, als er 1965 die Lehrstelle antrat, erinnert er sich.

Nun hat er die Buchstaben, von denen der höchste rund 1,50 Meter misst, der Schule gestiftet. Rund 2500 Euro hat die Überarbeitung gekostet. Es gibt nun auch ein Gestell vor der Schule, auf dem die Buchstaben verschraubt wurden.

Ein guter Platz, wie Schulleiterin Solveig Lamontain findet. „Früher hingen sie an der Wand, jetzt stellen wir sie auf“, freute sie sich über die Rückkehr der roten Buchstaben. Und damit alle Schüler auch wissen, was der Namenspatron der Einrichtung geleistet hat, hatten Kemi Gille, Leonie Holz und Justin Geuls aus der 8 b eine kurze Marx-Biographie erarbeitet, die sie gestern vortrugen. Übrigens gab es durchaus weitere Interessenten. So hatte die Wohnungsgenossenschaft aus Potsdam, die ebenfalls den Namen Karl Marx trägt, die Buchstaben gern haben wollen, und auch der Altmarkkreis hatte angefragt, ob er sie als Ausstellungsstück für sein Museum haben könne. Für Reck stand jedoch fest, dass „Karl Marx“ an die Gardeleger Schule gehört. „Er war ein großer Deutscher. Seine Ideen haben die Welt verändert. Und die Schüler können stolz darauf sein, dass sie in eine Schule gehen, die seinen Namen trägt“, sagt der Stifter.