1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. "Oben war schon alles voller Qualm"

Aufenthaltsraum für Schüler in der Gardeleger Rosa-Luxemburg- Förderschule brannte "Oben war schon alles voller Qualm"

Von Gesine Biermann 10.07.2013, 03:23

In einem Vorraum der Rosa-Luxemburg-Schule, in dem sich die Schüler der besonderen Schulform Produktives Lernen in den Pausen aufhalten, brach gestern noch vor Schulbeginn ein Feuer aus. Die Polizei ermittelt. Der Unterricht ging nach den Löscharbeiten in den anderen Etagen weiter.

Gardelegen l Das Klingeln zum Unterrichtsbeginn stand kurz bevor, die meisten der derzeit gut 110 Schüler waren schon auf dem Schulhof. In den Klassenräumen hielt sich allerdings noch kaum jemand auf. Zum Glück. Denn ansonsten hätte die Schule umgehend evakuiert werden müssen. Im Dachgeschoss, wo sich Aufenthalts- und Unterrichtsräume des Produktiven Lernens, einer besonderen Schulform, befinden, war kurz vor 7.30 Uhr ein Brand ausgebrochen. Ein Schüler hatte laut Polizeibericht den Rauch noch vor Schulbeginn bemerkt und eine Lehrerin informiert, welche daraufhin Feuerwehr und Polizei alarmierte. "Ich wollte noch den Feuerlöscher holen, aber oben war schon alles voller Qualm", schildert auch Lehrer Reiner Köhler. Alle im Gebäude befindlichen Personen verließen das Schulhaus umgehend. Ab 7.38Uhr galt die Schule als geräumt.

Die Gardeleger Feuerwehr war kurz darauf mit 22 Kameraden und fünf Fahrzeugen zur Stelle. Unter Atemschutz drangen die Kameraden in die oberen Räume vor und verlegten Schläuche, um zu löschen. Offenbar hatte eine Eckcouch im Aufenthaltsraum Feuer gefangen, die den Schülern in den Pausenzeiten zur Verfügung steht. Auch der Fußboden brannte. Die Räume hatten die jungen Leuten erst vor wenigen Monaten selbst renoviert.

Kurz nach 8 Uhr galt der Brand als gelöscht. Personen wurden durch das Feuer nicht verletzt. Bei einem Feuerwehrmann wurde ein Kreislaufproblem diagnostiziert. Er konnte kurze Zeit später wieder aus dem Altmark-Klinikum Gardelegen entlassen werden. Ein Zusammenhang mit dem Brand besteht nicht.

Der entstandene Schaden wird von der Polizei auf rund 20000 Euro beziffert, eine genaue Schadensanalyse steht noch aus. Die Unterrichtsräume im Dachgeschoss haben entgegen ersten Befürchtungen keinen Schaden genommen. Glücklicherweise war bei Ausbruch des Brandes dort kein Fenster geöffnet. Bei den derzeitigen Temperaturen sei das oft geübte Praxis, um morgendlich frische Luft hereinzulassen, so Schulleiter Frank Kreißl. Er hatte die Schüler nach den Löscharbeiten alle beruhigt und danach den Unterricht fortführen lassen.

Nun muss die Brandursache festgestellt werden. Technische und natürliche Gründe werden indes durch Wehr und Polizei ausgeschlossen. Die Polizei ermittelt deshalb wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Brandstiftung. Die Ermittlungen dauern an.