"Kinderpolizist" Steffen Claus informierte erst die Eltern und dann deren Sprösslinge über gefährliche Situationen "Rotkäppchen hat gleich mehrere Fehler gemacht"
"Es gibt Fehler, die macht man nur einmal im Leben", sagt Steffen Claus. Um Kinder vor derart gefährlichen Situationen zu bewahren und ihre Kompetenzen zu stärken, ist er als "Schutzengel" unterwegs. In dieser Woche machte der 63-Jährige Station in Kakerbeck.
Kalbe l "Damit Kinder nicht Opfer werden": So ist die Arbeit von Steffen Claus überschrieben. Der pensionierte Polizeibeamte aus Aschersleben hat vor Jahren die "Agentur Schutzengel" gegründet. Mit ihr betreibt er ehrenamtlich Präventionsarbeit.
In dieser Woche führte ihn sein Weg nach Kakerbeck. Im dortigen "Zwergenland" veranstaltete der sogenannte Kinderpolizist erst ein Abendseminar für Eltern, über dessen Resonanz sich Kita-Leiterin Martina Ebeling und ihre Kolleginnen außerordentlich freuten, um dann am Folgetag auch die Kinder über mögliche Gefahrensituationen aufzuklären. Beide Male ging Steffen Claus auf spielerische und durchaus amüsante Art vor - und hatte damit sowohl die Aufmerksamkeit der Erwachsenen als auch ihrer Sprösslinge sicher.
Letztere fragte er, ob sie denn das Lied vom "Hänschen klein" kennen würden. Hänschen habe seiner Mutter durch das Weglaufen ja viele Sorgen bereitet. Natürlich kannten die Kinder das Lied und wussten auch sofort, was Hänschen falsch gemacht hat. Dann holte Steffen Claus seine Handpuppen hervor und begab sich damit an den "Tatort Märchenwald". "Das Rotkäppchen hat ja gleich mehrere Fehler auf einmal gemacht. Was ist denn da alles schiefgegangen?", wollte Claus von den Kindern wissen. Und die Antworten ließen nicht lange auf sich warten, genauso wenig bei den Fragen, wie das Schneewittchen, Dornröschen oder die sieben Geißlein ihre misslichen Situationen hätten verhindern können.
Doch eines schärfte Steffen Claus den Kindern ganz besonders ein: "Ein richtiger Bösewicht sieht meistens gar nicht wie ein Bösewicht aus." Vorsicht sei also immer geboten, auch wenn jemand, der einen mitnehmen oder vielleicht mit ins Haus wolle, noch so freundlich lächele. "Und wenn man in Gefahr ist", so der Kinderpolizist, "dann darf man auch mal schwindeln." Aber nur dann.