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Schaupflügen Damit altes Handwerk nicht verloren geht

Das Pflügen per Hand zeigte Walter Heuer Interessenten beim Schau- und Lernpflügen in Brunau.

Von Doreen Schulze 21.10.2019, 04:00

Brunau l Wer die tiefste oder die geradeste Furche auf dem Acker bei Brunau zieht, darum ging es beim Schaupflügen gar nicht. „Wir wollen, dass dieses Handwerk bestehen bleibt“, berichtete Walter Heuer, Veranstalter des Brunauer Schau- und Lernpflügens. Ihm ging es darum, dass jeder, der Lust darauf hat, das Pflügen erlernen kann. Vorkenntnisse waren nicht mitzubringen.

Zum 18. Mal bot Heuer diese Möglichkeit nun an. Gemeinsam mit seinem Sohn Danny Heuer zeigte er den Teilnehmern, was sie beachten müssen. Sie zeigten ihnen, wie eine Spaltfurche mit Zusammenschlag beziehungsweise mit Auseinanderschlag entsteht. Als Mitglied in der Interessengemeinschaft Zugpferde (IGZ) kennt Heuer die Reglements der Bewertungen für Pflugschauen, die deutschlandweit einheitlich sind. Diese zeigte er den Teilnehmern.

Ums Gewinnen ging aber nicht. Frank Lemme aus Wiepke und Bernd Kliese aus Engersen haben keine Ambitionen, bei derlei Wettkämpfen an den Start zu gehen. Das Lernpflügen in Brunau nutzen sie aber gern. „Wir kommen jedes Jahr mit anderen Pferden hierher. Wir sind eine Gruppe von Pferdehaltern und jedes Jahr nehme ich von dieser Gruppe Pferde mit“, schilderte Lemme. Diesmal waren es die beiden Süddeutschen Kaltblüter Sepp und Schorsch, die bereits zum zweiten Mal ihr Geschick vor dem Pflug unter Beweis stellen konnten.

Aus Kerkau reiste Frank Röhl an. Er hat Wald und einen großen Garten und möchte sein Pferd zum Holzrücken und zum Umpflügen des Gartens nutzen. Seit mehreren Jahren beteiligt er sich daher an Heuers Angebot. „Man lernt immer wieder etwas dazu“, sagte er. Und ergänzte: „Perfekt bin ich noch lange nicht.“ Ebenfalls mit dem Pferd reisten Günter und Martina Siegel aus Beese an, genau genommen sogar mit zweien. Diese zogen den Kremser. Vor den Pflug mussten die Kaltblüter aber nicht, denn diese sind nur für Fahrten ausgebildet. „Wir wollen aber zuschauen“, so Martina Siegel.