Letzlingens Pfarrer Gerd Hinke ist seit August neuer Krankenhausseelsorger am Altmark-Klinikum: "Schon ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden"
Gardelegen (dly). Letzlingens Pfarrer Gerd Hinke ist seit Anfang August Krankenhausseelsorger des Gardeleger Altmark-Klinikums. Am Dienstag wurde er vom Ärztlichen Direktor, Chefarzt Dr. Michael Schoof, und der Pflegedirektorin Birgit Riehs offiziell begrüßt. "Wir sind sehr froh, dass Pfarrer Hinke die seelsorgerische Tätigkeit übernommen hat", sagte Dr. Michael Schoof. Denn er wisse, dass der Letzlinger "ein sehr engagierter Mann" ist. "Und er ist in der Lage, sehr gut den Kontakt zu den Patienten zu pflegen." Die ersten Rückmeldungen von Patienten und Mitarbeitern seien sehr positiv, bestätigte Birgit Riehs.
Nicht nur sie freut sich darüber, denn Hinkes Vorgänger Alexander Becker hatte nach nur fünf Monaten entschieden, sich beruflich neu zu orientieren. Dieser Schritt sei der Klinikleitung nicht ungelegen gekommen, machte der Ärztliche Direktor deutlich, denn "die atmosphärische Zusammenarbeit kam nicht so rüber".
Immer dienstags und donnerstags ist Pfarrer Gerd Hinke für zwei bis zweieinhalb Stunden im Krankenhaus, denn bei zwei Terminen pro Woche erreicht er mehr Patienten. Dann geht er von Station zu Station, um mit ihnen zu sprechen. Die Patienten können schon bei der Aufnahme angeben, ob sie den Besuch des Pfarrers wünschen. Zudem gibt es eine Liste evangelischer Patienten, die er "als Gerüst" nutzt. "Ich spreche aber alle an", sagte Hinke. Seine seelsorgerische Arbeit sei nicht konfessionsabhängig. "Ich gehe bewusst offen ran", sagte Hinke. Wenn ein katholischer Patient sich für das Gespräch einen Priester wünscht, dann ruft er seinen katholischen Kollegen an und informiert ihn. Meist finden die Gespräche im Patientenzimmer statt, aber auch sein Büro oder ein Aufenthaltsraum können genutzt werden.
"Es ist schon ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden", sagte der Pfarrer. Dass er schon seit vielen Jahren in der Altmark lebt und hier bekannt ist, mache ihm die Arbeit leichter. Spannend findet er die Aufgabe als Krankenhausseelsorger, "weil man nicht weiß, was einen hinter der Tür erwartet". In den Wochen seit seinem Amtsantritt habe er erst einmal erlebt, dass ein Patient das Gespräch abgelehnt hat. "So ein Gespräch ersetzt manche Tablette", fügte Dr. Michael Schoof hinzu.
Die Zeit, nun als Krankenhausseelsorger zu arbeiten, hat Pfarrer Gerd Hinke wegen einer veränderten Struktur bei der Bundeswehr. Er war 13 Jahre lang für den Standort Letzlingen als Seelsorger tätig. Nun hat der Standort Burg wieder einen hauptamtlichen Militärseelsorger bekommen, der auch für den Letzlinger Standort zuständig ist. Pfarrer Hinke wird aber auch weiter als Standortpfarrer Ansprechpartner für die Bundeswehr sein.