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Schülerprojekt Neuer Hingucker auf dem Schulhof

Ein Wetterschutz mit Sitzgelegenheiten für den Schulhof - das ist ein Schülerprojekt an der Gardelegener Karl-Marx-Sekundarschule.

Von Elke Weisbach 23.07.2020, 01:01

Gardelegen l Normalerweise ist es den Sommer über ruhig in den Bildungseinrichtungen. Schließlich genießen die Schüler ihre Sommerferien. Und doch ist in diesen Tagen das Kreischen einer Kreissäge auf dem Schulhof der Gardelegener Karl-Marx-Sekundarschule zu hören. Wer diesem Geräusch folgt, erblickt Hans-Peter Rose, den Technik-Lehrer, der Holz zuschneidet.

Das ist für ein ganz besonderes Projekt gedacht, mit dem zehn Schüler der sechsten und siebenten Klasse bereits in dem gerade beendeten Schuljahr begonnen haben. „Eigentlich sollte es zum Schuljahresende auch schon beendet sein, aber dann kam Corona“, erzählte Rose. Deshalb werde es im kommenden Jahr fortgesetzt. Es geht um einen neuen „Hingucker für den Schulhof“, erläuterte er. Die Schüler bauen einen hölzernen Wetterschutz mit Sitzgelegenheiten. Die Idee dazu hat er mit ihnen gemeinsam entwickelt, denn so etwas gibt es auf dem Schulhof noch nicht. Die zirka 25 Quadratmeter große Überdachung soll den Karl-Marx-Schülern künftig in den Pausen Schutz vor Regen, aber auch vor Sonne bieten. „Schattenplätze sind auf dem Schulhof rar“, so Rose mit Blick auf die noch recht kleinen Schulhofbäume.

Und es ist nicht irgendein Projekt, sondern Bestandteil des Handwerkswettbewerbes für Schulteams unter dem Motto „Mach was!“. Diesen haben das Deutsche Handwerk und die Firma Würth im vergangenen Jahr ausgelobt. „Wir haben uns als Schule mit dem Projekt Wetterschutz für den Schulhof mit Sitzgelegenheiten beworben und erhielten im vergangenen November die Nachricht, dass wir dabei sind“, berichtete Rose. Über 500 Schulen hatten sich beworben, 250 wurden ausgewählt. „Es war eine Fifty-Fifty-Chance, die wir erfolgreich genutzt haben.“ Für die Umsetzung des Vorhabens gab es von Würth 1000 Euro sowie für jeden Schüler einen gefüllten Werkzeugkoffer und ein T-Shirt. Dazu kommen noch zahlreiche Unterstützer aus der Region, die Material wie Holz und Beton zur Verfügung stellen und den Schülern mit ihrem Know-how zur Seite stehen.

Nach dem Bescheid wurden die ersten Entwürfe für den Unterstand, der aus drei Stützreihen mit Balkenauflage und einer Dachkonstruktion bestehen wird, entwickelt, die mit Hilfe eines Fachmannes noch verfeinert wurden. Zum Beispiel wird nun die Spitze des Daches nicht nach oben, sondern nach unten zeigen. Im Maßstab 1:10 wurde ein Modell gebaut, für das die Schüler alle Hölzer mit der Dekupiersäge selbst zugeschnitten haben. „Sie haben alle super mitgemacht“, ist Rose immer noch begeistert. Nur die Gestaltung mit dem Schmetterling auf dem Dach gefällt den Schülern noch nicht. Daran müsse noch gearbeitet werden.

Das gilt auch für den Aufbau des Wetterschutzes. Bis zum Corona-Ausbruch im März waren die Arbeiten so weit gediehen, dass am Standort des neuen Unterstandes bereits die Fundamente inklusive der Metallstützen für die Stützbalken im Erdreich eingebracht waren. Dann war erst einmal Schluss. Nur Techniklehrer Rose arbeitete weiter an dem Projekt, in dem er beispielsweise das bereitgestellte Holz schon einmal grob in Form sägte, damit es im neuen Schuljahr weiter gehen kann.

Er sei optimistisch, dass der Wetterschutz im Oktober fertig sein wird und eingeweiht werden kann. Dafür werde er sich zweimal in der Woche mit seinen Schülern jeweils zwei Stunden treffen, um alle vorbereitenden Arbeiten zu erledigen. Für den Aufbau, vor allem für die Dachkonstruktion, werde dann auch die Hilfe der Eltern gefragt sein.