Premiere in Wiepke stieß auf großes Interesse / Spelunkennächte endeten mit traditionellem Kuhfladenroulette und Schweinewettrennen Treckerfieber: Rallye knatternder Zugmaschinen
Die Entscheidung, eine Treckerrallye in die Spelunkennächte zu integrieren, hat sich als goldrichtig erwiesen. Die Veranstaltung lockte am Sonntag nicht nur 17Teams aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen nach Wiepke, sondern auch zahlreiche Besucher.
Wiepke l Trecker fahren: Für viele Jungs und Männer ist das der Traum schlechthin. Dass die Liebe zu diesen knatternden Zugmaschinen tatsächlich eine eher männliche Angelegenheit zu sein scheint, das zeigt auch die Premiere der Treckerrallye in Wiepke. 17 Teams nehmen am Sonntag daran teil. Und Frauen agieren dabei höchstens als Beifahrerinnen - oder als Kampfrichterinnen.
Die braucht es zum Beispiel an solchen Stationen wie dem Kartoffelschälwettbewerb, beim Wettmelken, beim Büchsenwerfen, beim Schätzen von Gewichten oder beim Naturquiz. Doch bei Disziplinen wie dem Bremsschlittenziehen oder der Treckerwippe bleiben die Männer dann wieder unter sich.
Idee stammt von den Wiepker IFA-Freunden
Ausgedacht haben sich die Rallye die Wiepker IFA-Freunde in Zusammenarbeit mit Wirt Ronald Gaede. Der ist schließlich Veranstalter der Spelunkennächte, die bereits zum elften Mal stattfinden. "Und wir wollten uns irgendwie mit einbringen. Als es damals noch das Wiepker Erntefest gab, haben wir das ja auch gemacht", erinnert sich Lothar Könecke, Sprecher der IFA-Freunde. Bei Gaede jedenfalls haben er und seine Mitstreiter mit ihrer Idee offene Türen eingerannt, zumal der ja auch so etwas wie der "Herr der Spiele" ist. Schließlich hat er ja nicht nur den Wiepker Flutlichtlöschangriff erfunden (Volksstimme berichtete gestern), sondern auch das Wiepker Kuhfladenroulette und das dortige Schweinewettrennen. Mit diesen beiden Wettkämpfen werden die Spelunkennächte am Sonntagnachmittag dann auch wieder beendet.
Doch zuvor gilt es, den Treckern bei ihrer Rallye durch das Dorf zuzusehen. Es sind beeindruckende Gefährte darunter. Die Ältesten, ein Lanz Bulldog, der Hartwig Lemme aus Klötze gehört, und ein Ursus, der der ganze Stolz von Dirk Wotapek aus Winterfeld ist, stammen aus dem Jahr 1950. Ein Hingucker ist allerdings auch der Eigenbau von Richard Krause aus Stadensen im Landkreis Uelzen. Er hat sich 2007 einen Multicar aus DDR-Produktion besorgt und diesen in liebevoller Kleinarbeit zu einer Zugmaschine umgebaut. Und die hat sogar die TÜV-Prüfung erfolgreich bestanden.
Schon häufiger ist Krause zu Treffen von Oldtimer- und Traktorenfreunden in die Altmark gereist. Auf diese Weise hat er auch von der Treckerrallye in Wiepke erfahren. Die Idee findet er klasse, auch wenn es am Ende für ihn nur für Rang 15 reicht.
Rang eins geht nach Brüchau. Jürgen Bammel hat mit seinem Famulus das Starterfeld dominiert, hat an den Stationen die meisten Punkte gesammelt und am Ende Christoph Fäsche aus Quarnebeck und Frank Thinibel aus Berkau auf die Plätze zwei und drei verwiesen. Doch ohne einen Preis tuckert am Sonntagnachmittag niemand nach Hause. Auch Urkunden gibt es für alle 17 Starter.
Geld hingegen erhalten die Sieger des Kuhfladenroulettes und des Schweinewettrennens. Beide Wettbewerbe haben im Vergleich zur Treckerrallye bereits eine lange Tradition bei den Spelunkennächten und auch mehrere Durchgänge.
Beim Kuhfladenroulette geht es darum, über welchem Spielfeld sich die im Ring stehende Kuh wohl zuerst entleert. Die Zuschauer können dazu Wetten abschließen. Am Sonntag heißen die Gewinner Ralf Wichmann (Gardelegen) und Heinz Rodäbel (Wiepke).
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