Gesundheits-Check Wenn der Schulranzen drückt
Wie schwer darf ein Schulranzen sein? Diese und weitere Fragen beantworteten zwei Experten der AOK in der Letzlinger Grundschule.
Letzlingen l Schon das Begrüßungslied zeigte, warum sie einen Ranzen tragen müssen: „Alle Kinder lernen Lesen ...“ sangen die Erstklässler nämlich am Montagmorgen vergnügt. Und eben deshalb müssen alle Kinder auch stets das Lesebuch mit in die Schule bringen. Genau so, wie auch das Mathebuch, die Schreibhefte, die Federtasche oder dann und wann das Sportzeug. All das findet im Schulranzen schließlich auch einen optimalen Platz. Nur: Was wiegt so ein Schulranzen, wenn er gepackt ist? Und wenn er zu schwer wird: Ab wann wird‘s gefährlich für ihre Gesundheit?
Antworten hatten den Kindern aus der ersten und zweiten Klasse der Letzlinger Grundschule am Dienstag zwei Experten mitgebracht. Spielerisch erklärten Pressereferent Ralf Kitzing und seine Kollegin Susanne Schütze von der AOK Sachsen-Anhalt den Jungen und Mädchen aber erst einmal die Problematik selbst. Denn einen krummen Rücken, wie die Hexe im Märchen – ganz drollig gespielt von Bella Gawert – wollen sie natürlich alle nicht haben.
Staunend erfuhren sie von Susanne Schütze dann zunächst, wie ihre Wirbelsäule funktioniert. Die schließlich sei ein wahres Wunderwerk, versicherte ihnen die junge Frau.
Anhand einer „fast echten“ nachgebildeten Wirbelsäule zeigte sie den Kindern dann auch ganz praktisch, für was die so alles da ist – unter anderem nämlich auch für eine gerade Haltung.
Die allerdings könne abhanden kommen, wenn sie zu stark belastet werde, machte Ralf Kitzing klar. „Maximal zehn bis 15 Prozent des Körpergewichtes sollte das Gewicht einer Schultasche haben“, bezifferte er.
Ob das auf ihre eigene Schultasche zutrifft, erfuhren die Kinder dann einer nach dem anderen. Zunächst wurde der Ranzen gewogen, dann sein Besitzer. Und in vielen Fällen passte der Wert auch genau. In einigen Fällen notierte Kitzing in den Informationszettel aber auch ein zu hohes Gewicht. In jedem Fall gab es einen Hinweis an die Eltern. Und dazu ein paar Tipps, wie sie und ihre Kinder dem Problem entgegenwirken können.
Ranzen könnten nämlich auch wirbelsäulenschonend gepackt werden, betonte Kitzing. Schwere Bücher gehörten zum Beispiel nahe an den Rücken. Zudem sollte immer auf eine gute Gewichtsverteilung zu beiden Seiten geachtet werden.
Ebenso wichtig: Das tägliche Packen. Nicht immer müssten die Kinder schließlich alle Bücher mitbringen. „Und man darf nicht vergessen: Auch das Frühstück samt Getränk wiegt noch einiges“, so Kitzing. Eine Flasche mit einem halben Liter Wasser oder Tee bedeute immerhin auch ein Mehrgewicht von 500 Gramm.
Ganz wichtig sei aber auch der optimale Sitz des Schulranzens, erinnerte Susanne Schütze. Sie nahm sich deshalb für jedes Kind Zeit, um zu erklären, wie die Gurte eingestellt werden sollten.
Beherzigen die Kinder und ihre Eltern künftig alle diese guten Ratschläge, können die Letzlinger Grundschüler weiterhin ganz sorglos „Lesen lernen“ und trotzdem auch als Erwachsene noch ganz gerade gehen.