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Am Montagabend wurde die Freie Wählergemeinschaft Südliche Altmark gegründet "Wir brauchen den Schulterschluss"

Von Donald Lyko 12.03.2014, 02:14

Am Montagabend ist die Freie Wählergemeinschaft Südliche Altmark gegründet worden. Sie schickt sieben Kandidaten ins Rennen um die Stadtratsmandate.

Gardelegen l Gardelegens politische Landschaft ist seit Montagabend um eine Kraft reicher. Denn im Sitzungssaal Rieseberg im Verwaltungsgebäude gründeten acht Frauen und Männer die Freie Wählergemeinschaft Südliche Altmark - auch als Ergebnis einer guten Zusammenarbeit in der Gemischten Fraktion im Stadtrat. Denn drei der derzeit sechs Fraktionsmitglieder wollen nun auf einer gemeinsamen Liste antreten: Regina Lessing aus Letzlingen, Christian Glatz aus Jävenitz und Gustav Wienecke aus Wannefeld.

Für den aktuellen Stadtrat hatten sie noch für unterschiedliche Parteien und Gruppierungen kandidiert: Lessing für die Wählergemeinschaft für Letzlingen, Glatz für die Wählergemeinschaft Pro Jävenitz und Wienecke auf der FDP-Liste. Nun gehen sie für die Wählergemeinschaft Südliche Altmark an den Start, zusammen mit vier weiteren Bewerbern (siehe Infokasten).

"Es tut nicht weh, es erfordert nur etwas Rückgrat und Durchhaltevermögen."

Zwei der drei anderen Mitglieder der Gemischten Fraktion kandidieren zwar wieder, aber auf anderem Weg: Normen Gadiel aus Roxförde für die Grünen - er stand beim letzten Mal auf der FDP-Liste - und Peter Kapahnke aus Potzehne erneut als Einzelbewerber. Henning Giggel aus Köckte kandidiert nicht mehr für den Stadtrat. "Meine politische Karriere endet am 24. Mai", sagte er gestern auf Nachfrage.

"Wir können uns gut zusammenschließen, um unsere Kraft zu bündeln. Die Arbeit in der Fraktion hat gezeigt, dass wir den Schulterschluss brauchen", sagte Regina Lessing während der Gründungsveranstaltung. Und sie gab Normen Gadiel auch gleich eine Einladung mit auf den Weg: Sollten es die Kandidaten der Grünen in den Stadtrat schaffen, sind sie eingeladen, mit der Freien Wählergemeinschaft Südliche Altmark eine Fraktion zu bilden. Aber auch anderen gegenüber sei man offen, kündigte Regina Lessing an.

"Bei vielen Themen haben wir gesehen, dass wir besser fahren, wenn wir eine gemeinsame Linie fahren", sagte die Letzlingerin, die am Montagabend zur Sprecherin der neuen Wählergemeinschaft benannt wurde. Im Verhinderungsfall wird sie von Gustav Wienecke vertreten. Eine Freie Wählergemeinschaft sei "ein gutes demokratisches Instrument, um sich im Stadtrat einzubringen", warb Regina Lessing für eine Mitarbeit. "Es tut nicht weh, erfordert nur etwas Rückgrat und Durchhaltevermögen", sagte sie und versicherte, dass es keinen Fraktionszwang gebe und jeder "frei aus seinem Herzen heraus" entscheiden kann.

"Wir können mit einer recht guten Mannschaft die Wahl in Angriff nehmen."

Thematisch sehen die Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft Südliche Altmark die Schwerpunkte ihrer Arbeit darin, sich für den Erhalt der Grundschulen und der Freibäder sowie die Sicherung der Dorfgemeinschaftshäuser einzusetzen und die Umsetzung der Beschlüsse der Ortschaftsräte gegenüber der Stadtverwaltung zu unterstützen. Auch dafür, dass die Ortschaften weiterhin mit entsprechendem Geld für die Brauchtumspflege ausgestattet werden, möchte sich die Wählergemeinschaft stark machen.

Von den acht Gründungsmitgliedern stellten sich dann auch sieben als Stadtratskandidaten zur Verfügung. In geheimer Wahl wurden die Listenplätze vergeben. "Wir brauchen Leute, die Kraft ihrer Wassersuppe in den Ausschüssen zu den Themen sprechen. Wir wollen nicht die Zeit absitzen, sondern für die Interessen der Einwohner kämpfen", kündigte Lessing an.

Und darin bringen die Kandidaten schon jahrelange Erfahrung als Gemeinde- beziehungsweise Ortschaftsräte, als Stadträte oder als berufene Bürger in einem Ausschuss mit. Für Regina Lessing ein Grund, den kommenden Monaten optimistisch entgegenzusehen: "Wir können mit einer recht guten Mannschaft die Wahl in Angriff nehmen."

In Angriff genommen werden muss jetzt aber erst einmal, die notwendigen 100 Unterstützerunterschriften zu sammeln, um für die Wahl zugelassen zu werden. Bis zum 31. März müssen die Unterschriften beim Wahlleiter vorliegen.