Sturmschäden Zeynep fällt in Gardelegen und Kalbe Bäume und deckt Dächer ab
Nach Orkantief Ylenia wütete von Freitagabend bis Sonnabend Zeynep über den Einheitsgemeinden Hansestadt Gardelegen und Kalbe. Die Einsatzleitung in Gardelegen zählte bis Stand 14 Uhr am Sonnabend 94 Einsätze. In der Kalbenser Region wurden bis Sonnabend 8 Uhr 33 gezählt.

Gardelegen/Kalbe - Zwischen 19 und 20 Uhr begann es so langsam Fahrt aufzunehmen – Zeynep, das angekündigte Orkantief mit Windgeschwindigkeiten über 100 Stundenkilometern. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde um- und mitgerissen. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren waren im Dauereinsatz.
Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume, die zum Teil auch auf Stromleitungen fielen, durchgerissene Stromleitungen, Autos, die von umgestürzten Bäumen regelrecht eingeschlossen waren – „jede Feuerwehr war draußen“, berichtete Gardelegens Stadtwehrleiter Sven Rasch am Sonnabendnachmittag auf Nachfrage der Volksstimme. Besondere Schwerpunkte gab es nicht. Das Orkantief wütete über der gesamten Fläche.
232 Kameraden im Raum Gardelegen im Einsatz
Gegen 20 Uhr am Freitag, so Rasch, nahm die örtliche Einsatzleitstelle die Arbeit auf. Dann ging es Schlag auf Schlag. Um 3.45 Uhr Sonnabendfrüh war erst einmal Pause. Die Einsatzkräfte wurden zurück in die Gerätehäuser beordert. Es war einfach zu gefährlich draußen. Der Orkan hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Höhepunkt erreicht. Für die Kameraden war es eine wohlverdiente Pause, etwas Zeit, um durchzuatmen. Um 5.50 Uhr ging es dann weiter, erzählte Rasch. „Die 232 Einsatzkräfte haben mit dem großen Aufräumen begonnen.“ Um 9 Uhr am Sonnabend beendete die örtliche Einsatzleitung ihre Arbeit.
Doch die Kameraden waren weiterhin im Einsatz, denn einige Ortsteile und Kolonien waren auch nach Stunden immer noch ohne Strom. In Miesterhorst und Solpke ging das Licht erst am frühen Sonnabendnachmittag wieder an. In Solpke Süd blieb es noch länger dunkel. In diesem Zusammenhang lobte der Stadtwehrleiter die sehr gute Zusammenarbeit der Einsatzkräfte, des Energieversorgers und der Polizei. Und er gab noch einige Hinweise, damit auch in den nächsten Tagen niemand zu Schaden kommt.
Wälder sollten auf keinen Fall betreten werden. Bäume können durch den Sturm gelockert worden sein und immer noch umkippen. Große Äste oder ganze Baumkronen seien abgebrochen, hängen aber immer noch am sprichwörtlichen seidenen Faden und können jederzeit herunterstürzen. Das gelte auch für Friedhöfe, die oft einen großen Baumbestand haben. In der Stadt und in den Dörfern können zudem auch in den nächsten Tagen noch lose Dachziegel und Steine von Gebäuden fallen. Diese Schäden zu beseitigen, werde noch Tage dauern.
Einsätze im Minutentakt in der Region Kalbe
Auch für die Feuerwehren der Einheitsgemeinde Stadt Kalbe – von Altmersleben bis Zethlingen – war es einsatzreiche Sturmnacht. Ab 19 Uhr waren die ersten im Einsatz, um Bäume und Äste von den Straßen zu räumen. Später am Abend und im Laufe der ganzen Nacht ging es dann fast im zehn Minutentakt weiter. Alle Feuerwehren und Löschgruppen waren unterwegs. Schwerpunkte waren rund um Brunau, die Bundesstraße 71, die Straße in Richtung Neuendorf am Damm, den vor allem die Straßenbäume gaben den gewaltigen Windböen nach, kippten um oder brachen einfach in der Mitte oder unter der Baumkrone durch.
Die Kalbenser Feuerwehr war ab 18 Uhr im Gerätehaus und stellte die Einsatzbereitschaft her. Die Stadtwehrleitung übernahm dann in der Nacht die Koordinierung der Einsätze. So wurde die Leitstelle Altmark in Stendal entlastet. Bis 8 Uhr am Sonnabendmorgen wurden 33 Einsätze für die Einheitsgemeinde Kalbe gezählt, zog Ortswehrleiter Ramón Rulff im Gerätehaus Kalbe Bilanz. Doch auch danach fuhren die Kameraden noch zahlreiche Einsätze. Zuvor aber konnten sie sich mit einem Frühstück im Kalbenser Gerätehaus stärken. Brötchen und heiße Getränke standen bereit. Eine lange Pause war allerdings nicht drin.