Diakonie Deutschland übergibt zur ersten praktischen Hilfe technische Grundlagen/Weitere Hilfe soll folgen 50 Trockenmaschinen für die Flutopfer
Die Diakonie Katastrophenhilfe, die bereits in Sachsen beim Hochwasser 2002 große Hilfe beim Wiederaufbau leistete, wird jetzt auch im Jerichower Land und Stendal aktiv. Erste Hilfestellung: Trockenmaschinen zur Trocknung der Keller und anderer Räumlichkeiten.
Jerichow l Soforthilfe, Sachspenden, Spendenkonten - diese Schlagwörter tauchen in den vergangene Tagen zunehmend auf.
Doch neben all diesen nützlichen, praktischen Spenden brauchen die vom Hochwasser Betroffenen auch Hilfe dabei, ihre Häuser wieder bewohnbar zu machen. Besonders die Kellerräume sind oft voll Wasser gelaufen und haben Schäden an Substanz, Heizung oder Elektrik hinterlassen. Der erste Schritt zur Sanierung nasser Wände und aufgeweichter Böden ist die Trocknung der Räumlichkeiten. Dafür sind Trockenmaschinen grundlegend notwendig.
Das hat man bereits beim Hochwasser 2002 sehen und lernen können. Daher waren gestern Vertreter der Diakonie Deutschland, Mitteldeutschland und Jerichower Land in Jerichow vor Ort, um erste Trockenmaschinen zu übergeben.
"Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt für die Betroffenen der Flut im Jerichower Land 50 Trockner leihweise zur Verfügung", sagte Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Und es soll bei Bedarf auch noch aufgestockt werden. Die Verteilung soll dann über die Diakonieeinrichtungen der Regionen erfolgen. In diesem Fall wird das Diakonische Werk des Jerichower Landes diese Aufgabe übernehmen.
"Wir haben versucht, aus den Erfahrungen vom Hochwasser 2002 zu lernen, wo wir uns vermehrt in Sachsen engagiert haben. Und da waren Trockenmaschinen eine wichtige und grundlegende Geschichte", sagt Johannes Stockmeier, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Deutschland. "Ich glaube auch nicht, dass viele verstehen, dass diese Flut noch viel mehr Schaden angerichtet hat als die 2002", fügt er nachdenklich an.
Mit den Trocknern, die dann kostenfrei von den Betroffenen angefordert werden können, soll die Hilfe aber nicht abgeschlossen sein.
"Wir sind bereits dabei, Spenden zu sammeln", verrät Martin Keßler. Denn es soll eine erste finanzielle Hilfe für Einzelfälle gestellt werden. "Ohne eine große Tiefenprüfung vorher", erklärt er. Im zweiten Schritt soll dann der Wiederaufbau der Häuser begleitet, unterstützt und mit kompetenten Fachleuten ausgestattet werden. Hier sollen Fachberater, Gutachter aber auch Berater, die bei bürokratischen Dingen helfen, vor Ort mit den Betroffenen zusammenarbeiten.
Von solcher Hilfe zu hören, tat der ebenfalls anwesenden Familie Sanguinette gut. Sie kommen aus Fischbeck und Schönhausen und kommen bisher immer noch nicht an ihre Häuser, so dass die Schäden immer noch ungewiss sind.