1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Aus Staubgeborenen werden Haihappen und Süße Qualle

Neptunfest am Zabakucker See Aus Staubgeborenen werden Haihappen und Süße Qualle

Von Manuela Langner 02.08.2011, 06:33

Kein Sommerwetter? Davon war in Zabakuck während des Neptunfestes nichts zu spüren. 14 Kinder und Jugendliche ließ der gut gelaunte Meeresgott am Sonnabendnachmittag taufen.

Genthin. Von seinem Fänger über die Schulter geworfen wird Niklas zum Stuhl gebracht. Ihm wird die Sahne ins Haar und auf die Brust geschmiert. Vor dem großen Säbel, der ihn gleich rasiert, zeigt der Junge keine Angst. Respekt hat er, wie alle anderen Täuflinge auch, eher vor dem Taufgetränk. Das wird von der DLRG-Ortsgruppe Genthin speziell für die Neptuntaufe nach einem Geheimrezept hergestellt. Die genaue Zusammensetzung darf nicht verraten werden. "Ketchup, Kakao, Saft und Gewürze zum Prickeln auf der Zunge", gibt Neptun alias Ingo Bernau zumindestens ein paar Anhaltspunkte.

Niklas ist am Sonnabendnachmittag der erste, der dem Zabakucker See getauft entsteigt. Haihappen lautet sein Taufname. Neptuns Helfer gehen sanft mit den Kindern um. Bevor sie im kalten Nass landen, streifen sie das Wasser schon einmal, um auf die Temperatur vorbereitet zu sein.

Sven wird zum Frechen Seeotter und Isabell zum Singenden Seestern. Chantal macht ihrem Taufnamen Süße Qualle alle Ehre. Das Abtauchen im See hat nicht ausgereicht, die komplette Sahne aus ihrem Haar zu spülen.

Eine ganze Mannschaft braucht es, bis Daniel eingefangen ist. Er wehrt sich nach Kräften, Neptuns Männer sind aber in der Übermacht.

Zwischen zehn und 15 Kinder werden beim Neptunfest der DLRG jedes Jahr getauft. "Sonst würde es mit der Zeit langweilig werden", sagt Ingo Bernau, Vorsitzender der Genthiner Ortsgruppe. Seit sieben Jahren schlüpft er in die Rolle des Meeresgottes. In einem Boot wird er an Land gerudert, bekommt Hilfe beim Anziehen seiner Schwimmflossen und hat jemanden, der seinen Dreizack hält, während er die Namen der Staubgeborenen verliest, die in seinem See baden und deshalb getauft werden müssen.