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Ausstellung Wut und Freude auf Papier

Die Kinder der Genthiner Grundschule Mitte beweisen ihr Talent im Umgang mit der Aquarellmalerei.

Von Martin Walter 04.06.2019, 20:46

Genthin l „Als ich das Bild gemalt habe, war ich nicht gut drauf“, sagt Marcella Bergt und deutet auf eines ihrer Werke. Das sieht man dem Bild mit dem allzu passenden Titel „Die düstere Landschaft“ auch an. Aber genau das war das Ziel: die eigenen Gefühle in die Bilder einfließen zu lassen. Ihr mache es Spaß, sich kreativ auszudrücken. „Ich male schon seit dem Kindergarten gerne“, sagt die Zehnjährige.

Dem schließt sich die ebenfalls zehnjährige Amy Lynn Baumert an. Sie hat sich den Künstlernamen „Amicelli“ gegeben, mit dem sie ihre Werke signiert hat. Auch sie hat beispielsweise in dem Bild „Wut im Bauch“ ihren Gefühlen freien Lauf gelassen hat. Mit Werken wie „Mein Hobby Malen“ hat sie aber auch freundliche und farbenfrohe Bilder gemalt.

Zu bestaunen sind die Aquarellmalereien der beiden und sieben weiterer junger Künstler in der Volksbank-Filiale am Genthiner Marktplatz. Entstanden sind sie im Laufe einer Kunst-Arbeitsgemeinschaft für die dritten und vierte Klassen an der Grundschule Stadtmitte unter der Leitung von Ariane Vogt, einer Künstlerin aus Derben.

„Es war ein ganz lockerer Umgang. Ich habe den Kindern erklärt, dass in jedem ein Künstler steckt, wenn er es denn möchte“, beschreibt sie den Kurs mit den Kindern.Dabei hätten sie sich nicht nur der Praxis, sondern auch der Kunst-Theorie gewidmet, indem sie über Künstler wie Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky und Joseph Beuys gesprochen haben. Auch die diversen Stilrichtungen wie Expressionismus, Naturalismus und Impressionismus waren Thema. „Wir haben als Technik die Aquarellmalerei gewählt, weil es ein zügiges Arbeiten erlaubt, bei dem schnelle Erfolge sichtbar sind“, erklärt Ariane Vogt weiter.

Dies wäre im Rahmen des Gestalten-Unterrichts so nicht möglich gewesen, da die dafür benötigten Materialien, die Aquarellfarbe und das Aquarellpapier nicht billig seien, erzählt Schulleiter Ingo Doßmann. Für die Arbeitsgemeinschaft gab es jedoch finanzielle Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfond (ESF) sowie von der Volksbank. Dafür wollte sich die Schule erkenntlich zeigen. So ist die Idee geboren, einige der Werke in der Filiale auszustellen.

Ingo Doßmann schätzt den Mut der Kinder. „Ich hätte meine Bilder nicht ausstellen wollen“, gesteht er lachend. Doch die Schüler seien sofort Feuer und Flamme gewesen. Ebenso lobt er die Fantasie und das Ausdrucksvermögen, welche sie in ihre Bilder gesteckt haben.

Auch Janet Patzak freut sich über die Ausstellung. „Es ist mal was anderes, was man nicht in einer Bank erwartet. Da bleiben die Kunden stehen, schauen sich die Bilder an und lächeln“, sagt die Kundenbetreuerin der Volksbank. Die Ausstellung ist noch bis zum Beginn der Sommerferien zu sehen.