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Wissenschaftstag Beim Knobeln geht ein Licht auf

Kenntnisse spielerisch vermitteln - das geht beim Wissenschaftstag des DRK-Hortes der Diesterweg-Grundschule in Altenplathow.

Von Mike Fleske 23.10.2017, 06:00

Altenplathow l „Wir sind jetzt ein Zug und fahren in den Urlaub“, sagte Dirk Pütter. Unter Zuhilfenahme von Kunststoff-Klangröhren, so genannten „Boom-Whackers“, wurde von der Gruppe der Schulkinder, der Eltern und Großeltern das Geräusch eines fahrenden Zuges imitiert. Auf der Urlaubsinsel angekommen, beginnt es aber zu regnen und donnern. Selbst einen Vulkanausbruch imitierten die Kinder rhythmisch. Pütter musste dafür ordentlich Tempo machen, sprang mit den Kindern in die Luft und gemeinsam machten sie einen Heidenlärm.

 „Ich muss richtig arbeiten“, meinte der Workshopleiter mit einem Schmunzeln. Die spielerische Vermittlung von Rhythmusgefühl, Taktgenauigkeit und Bewegung, war nur eine Station beim „Tag der Wissenschaft“, den der Hort der Diesterweggrundschule erneut durchführte. „Ausprobieren, basteln und einfache Grundlagen der Physik und Technik kennenlernen, dabei geht es heute“, erläuterte Hortleiterin Petra Böttge.

Als Grundlage dienten spezielle Experimentier- und Baukästen der Firma Dusyma. In vier Räumen waren Themenbereiche aufgebaut. So konnten etwa im Lichtraum Kinder mit Gegenständen und bunten Lichtern experimentieren und lernen, dass Schatten auch mal bunt sein können. Besonders begehrt waren aber die von unten beleuchteten Tischplatten. Dort konnte mit Acrylbausteinen gebastelt werden. Durch das Licht sahen die kleinen Kunstwerke besonders hübsch aus.

„Uns macht das Spaß“, befanden Collin und Connor, die gemeinsam kleine Türmchen gestalteten und ein richtig eingespielter Zwei-Mann-Bautrupp waren. Nebenan gab es einen Raum mit Elektrobasteleien. Dort konnten Kinder auf einfache Weise kleine Stromkreise bauen und Lämpchen leuchten lassen. „Das ist völlig ungefährlich, als Stromquelle dienen gebräuchliche Mignon-Batterien“, erklärte Erzieherin Kerstin Möbes. Anders als erwartet war diese Station keine Domäne der Jungs. Die Ersten, die die Bausätze ausprobiert haben, waren Mädchen.

Emmi und Mia waren mit Feuereifer dabei und steckten kleine Kontakte in Platten und schauten, dass sich die Elemente auch berührten, denn nur so konnte ein Stromkreis entstehen und ein Lämpchen mit Strom versorgt werden. „Jetzt leuchtet es“, freuten sich die Mädchen nach der gelungenen Arbeit, bei der ihre Eltern ein wenig helfen durften.

„Das ist auch unser Wunsch, dass Kinder und Eltern etwas gemeinsam ausprobieren und sich darüber austauschen“, meinte Petra Böttge. Genau so würden sich die Kinder Kenntnisse und Fertigkeiten aneignen. „Dabei spielt es keine Rolle, ob etwas beim ersten Versuch nicht klappt, dann probiert man das Experiment einafch noch einmal.“

Ihrer Kreativitäät freien Lauf lassen konnten die Kinder auch an den Sandwannen. Der weiche Quarzsand in den Wannen ließ es zu, dass die Kinder Muster, Buchstaben oder ganze Bilder gestalteten. „Du bist ja eine richtige Künstlerin“, lobte Petra Böttge Grundschülerin Bella für ein kleines Sandkunstwerk mit Sonne, Strand und Meer. „Zu Hause male ich auch viel“, erklärte Bella. Dort werden ihre Bilder aber länger halten, denn in der Wanne verschwand das Gemälde nach nur einmal schütteln.

Neben den Experimenten kamen auch die Eltern in lockeren Runden miteinander ins Gespräch. Überhaupt war der Wissenschaftstag eine gemütliche Angelegenheit. „Alle sind heute freiwillig hier, Eltern wie Kinder, da ist es natürlich etwas lockerer als sonst“, erklärte ein Vater.

Petra Böttge hatte zudem ein Team von Erieherinnenkollgen zusammengetrommelt, die ihren freien Sonnabendvormittag gern zur Verfügung stellten. Damit zur Mittagszeit niemandem der Magen knurrte, hatte Vater Matthias Schulze einen großen Grill aufgebaut und versorgte die hungrigen Nachwuchsforscher mit Bratwurst. Auch er hatte sich freiwillig in den Dienst des Wissenschaftstages gestellt. Finanziell unterstützt wurde der Tag durch die Sparkasse Jerichower Land, die die Aktion mit 500 Euro förderte.