Zum dritten Mal sind westfälische Gäste in der Genthiner Einrichtung Besuch aus Düren im Thomas-Morus-Haus
Zum dritten Mal besuchten Gäste des Thomas-Morus-Hauses in Düren die gleichnamige Jugendeinrichtung in Genthin. Mittlerweile können beide Seiten auf gewachsene Strukturen ihrer Zusammenarbeit bauen.
Genthin l Am Sonnabendnachmittag trafen die 18 jugendlichen Besucher aus der nordrhein-westfälischen Stadt Düren zusammen mit drei Betreuern in Genthin ein. "Wir wollen den Gästen auch diesmal die Region näherbringen und ein vernünftiges Bild der Stadt Genthin vermitteln", erläuterte der Genthiner Morus-Haus-Leiter Bernd Neumann.
Dafür hatte er sich gemeinsam mit seinem Team ein rundes Programm ausgedacht. Neben dem Besuch des Genthiner Volksparks und der Besteigung des Wasserturms standen auch Reisen zum Magdeburger Stadtfest und der Mittelaltersause "Spektakulum" an. In der Dürener Einrichtung sei man sehr sport- interessiert, erläuterte Neumann.Dies schlug sich auch in den Angeboten mit Volleyball und Tischtennis am Zabakucker See nieder.
Ein weiterer Höhepunkt des Besuches war auch ein Fußballspiel zwischen den Jugendlichen der beiden Morus-Häusern. "Die Zuschauer haben mit Rasseln und Tröten ordentlich Stimmung gemacht", freute sich Bernd Neumann. Auch seien die zwei mal 30 Minuten sehr fair verlaufen. "Es gab nicht eine gelbe Karte." Für zusätzliche Stadionatmosphäre sorgte der Dürener Einrichtungsleiter Wolfgang Bauer mit seinen stilechten Kommentierung des Spiels. Neben den gemeinsamen Aktivitäten kamen auch die Gespräche zwischen den Betreuern nicht zu kurz.
"Für uns ist dieser Besuch auch ein Erfahrungsaustausch über Neuerungen im Bereich der Jugendarbeit", sagte Neumann. "Wir setzen auf das, was man Erlebnispädagogik nennt", machte der Dürener Einrichtungsleiter Wolfgang Bauer deutlich. Ähnlich wie Petra Schiele es in ihrer Arbeit in Genthin mache, gehe man auch in Düren dorthin, wo sich die Jugendlichen aufhalten. "Viele verbringen ihre Freizeit draußen, deshalb muss auch unsere Arbeit mobiler werden", erklärte er den Ansatz. Das Dürerner Morus-Haus steht in Trägerschaft der katholischen Kirche. Neben der offenen Kinder- und Jugendarbeit werden die Räumlichkeiten auch für andere Veranstaltungen wie beispielsweise den Seniorentreff verwendet.
Der Kontakt mit den Genthiner Namensvettern kam durch eine Internetrecherche zustande. Jugendliche hatten entdeckt, dass es in der 93 000 Einwohner zählenden Stadt Düren eine Kinder- und Jugendeinrichtung gibt, die ebenfalls den Namen Thomas Morus trägt. Seit 2008 gibt es die gegenseitigen Besuche. Einer, der schon beim ersten Mal dabei war, ist Christian Lückem. "Ich fand das damals eine coole Idee, denn sonst hat man keinen Bezug in die Genthiner Gegend", meinte der 18-Jährige. Die Menschen seien sehr freundlich und offen, hat er festgestellt. Zudem könne man viel über die Geschichte lernen. "Es gibt hier viel mehr Wassertürme als bei uns." Kein Wunder, dass er auf die Besichtigung des Genthiner Wahrzeichens gespannt ist.
Die 16-jährige Daniela Korbmacher war hingegen das erste Mal in Genthin. "Es ist eine sehr schöne ländliche Gegend", findet sie. Ostdeutschland hat sie zuvor noch nie besucht. "Deshalb wollte ich es unbedingt mal anschauen." Es sei auch nicht so hektisch wie in Nordrhein-Westfalen, sagte Betreuer Wolfgang Bauer. Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: "Es waren drei sehr schöne Tage mit sonnigem Wetter." Wobei sich mancher Dürener Jugendliche über die Stille wunderte, die am Wochenende in Genthin herrscht. "Am Samstagabend war es schon sehr ruhig in der Stadt." Das ist im über 500 Kilometer entfernten Düren etwas anders. Dorthin reisten die Besucher am gestrigen Nachmittag wieder zurück. Zuvor durften sie sich nochmal ganz regional stärken. Mit einer echten Genthiner Kartoffelsuppe, gekocht von Marlies Schneider.