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Kinder lernen bei Besuch von Landfrau Christine Haag heimisches Gemüse kennen "Blauer Schwede" schmeckt auch gut

Von Mike Fleske 18.10.2013, 03:07

Wie schmecken Sellerie und Kohlrabi? Kann man Kartoffeln ohne Werkzeug pellen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich die Kinder der Klasse 1a der Grundschule Jerichow unter der Anleitung von Landfrau Christine Haag.

Jerichow l "Das schmeckt aber komisch", meinten einige Kinder. "Wie ein Selleriegemüse aussieht und schmeckt, wissen viele nicht", erklärte Christine Haag. Um Abhilfe zu schaffen, hatte sie der Klasse 1a einen großen Korb mit Gemüse mitgebracht. Darin befanden sich Paprika, Gurken, Karotten aber auch Kohlrabi.

Haag schnitt den Kindern kleine Würfel aus dem Gemüse und ließ sie kosten. Aber auch dabei waren die Meinungen durchaus geteilt. "Mir hat der Kohlrabi gut geschmeckt", meinte Bastian. Für Anna hingegen war die Kostprobe "nicht so lecker".

Der Besuch der Güsener Ernährungstrainerin war Teil der Herbstaktion des Landfrauenverbandes "regional fair" bei dem in Kindergärten, Schulen und während öffentlicher Veranstaltungen gezeigt wurde, welche landwirtschaftlichen Kreisläufe dafür sorgen, dass wir mit frischen Lebensmitteln versorgt werden. Die Kinder hatten viel Spaß an der kleinen Probierstunde, die mit viel Wissenswertem angereichert wurde. So lernten sie die Ernährungspyramide kennen, in der gesunde und ungesunde Lebensmittel eingeordnet sind. Außerdem sprachen sie über die Anbauflächen von Obst und Gemüse. "Was wächst den nicht bei uns?", fragte Haag. Da schnellten die Finger in die Höhe. "Bananen, Orangen, Kiwis", all das kannten die Kinder. Sie wussten aber auch, dass Kartoffeln oder Zwiebeln in der Region auf den Feldern zu finden sind. "Was an welcher Stelle wächst, wissen die Kinder schon ganz gut, schwerer fällt ihnen die Unterscheidung zwischen Obst und Gemüse", hat Haag festgestellt.

Dann gab es eine Aktion, an der die Kinder viel Spaß hatten. "Ich habe Pellkartoffeln für euch mitgebracht, wie kann man die von der Schale befreien, wenn man kein Messer hat?", fragte die Ernährungsberaterin. "Dann muss man in die Kammer gehen und einen Schäler holen", kam eine pfiffige aber nicht ganz richtige Antwort. Die Kinder sollten die Kartoffeln nämlich mit den Fingern abpellen. "Die Pelle geht ganz leicht ab", stellte Angelina fest.

Mit ein wenig Kräuterquark durften die Kartoffeln dann zur Belohnung verspeist werden. Christine Haag hatte den Kindern noch einige besondere Sorten mitgebracht. "Die ist schlecht", rief jemand, als sie eine Kartoffel namens "Blauer Schwede" präsentierte. Das Fleisch der Knolle schimmert nämlich lila-bläulich. "Die ist nicht schlecht, sondern sieht immer so aus", erläuterte Haag die alte Kartoffelsorte. Nach ein wenig Zögern probierten dann doch einige die Kartoffel und stellten fest: "Schmeckt gar nicht schlecht."