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Breitbandausbau Drängen auf schnelles Internet

Der Breitbandausbau bleibt besonders in den Genthiner Dörfern ein Thema. Ortsvertreter drängen auf den baldigen Ausbau.

Von Mike Fleske 02.03.2018, 00:01

Genthin l „Ich habe bei meinem Internetanschluss einen Geschwindigkeitstest durchgeführt und festgestellt, dass nur ein Bruchteil der zugesicherten Leistung ankommt“, brachte der frühere Ortsvorsteher von Paplitz Franz Schuster (LWG Fiener) den Dauerbrenner „Breitbandausbau“ im jüngsten Bauausschuss in die Diskussion ein. Er habe statt der vom Anbieter zugesicherten 16 MBit/s nur 1,7 MBit/s zur Verfügung gestellt bekommen.

In Paplitz läuft die Versorgung der Internetanschlüsse weitestgehend über ein System, bei dem Funksignale in das Leitungsnetz eingespeist werden. Ein anderer Paplitzer Einwohner kennt die Probleme ebenfalls: „Wenn es eine große Zugriffswelle am Abend gibt, ist die Internetgeschwindigkeit so langsam, dass man nicht einmal Videos aus Mediatheken abrufen kann.“

Die Paplitzer setzen nun die Hoffnung auf den vom Landkreis vorangetriebenen Ausbau in den Ortschaften. Doch dort lahmt der Fortgang, da die Bewilligung von Fördermitteln mehr Zeit in Anspruch nahm als gedacht. Für 13.223 Haushalte und 1635 Unternehmen heißt es damit warten.

„Wann könnte eine Verbesserung in Paplitz eintreten?“, wollte Schuster konkret vom Genthiner Bürgermeister Thomas Barz (CDU) wissen. Paplitz sei voraussichtlich im Sommer an der Reihe, gab sich der Bürgermeister vorsichtig und schränkte ein: „Wir können auch nur nachfragen.“ Die Telekom halte sich mit konkreten zeitlichen Angaben zurück. Der Ausbau in den Dörfern werde seitens des Landkreises betreut.

Dieser geht mittlerweile von einem Breitbandausbau in den geförderten Regionen des Jerichower Landes bis Mitte 2019 aus. Die Telekom verlege dabei die schnellen Internetzugänge in den Einheitsgemeinden Möser, Jerichow und Genthin.

Der Gladauer Ortsbürgermeister Klaus Voth (CDU) berichtete, dass sein Ort im Herbst an der Reihe sein solle. Er habe noch ein Gespräch mit einem Planer, der den Ablauf erläutere. Problematisch ist, dass sich bei einer Verzögerung des Ausbaus an einer Stelle auch der weitere Ablauf verschiebt.

So war es beispielsweise im vergangenen Jahr bei dem durch die Stadt initiierten Ausbau in Genthin, wo die Jerichower Ortschaften Roßdorf und Brettin durch die Telekom mitausgebaut wurden. Der Ausbau der B 1 verzögerte die Kabelverlegung im nördlichen Genthin und so auch die nachfolgenden Arbeiten.

Von der Verschiebung betroffen waren auch Parchen und Genthin-Wald. Besonders in Parchen wird darauf gedrungen, dass der Ausbau vorangeht: „Zunächst waren wir für 2017 vorgesehen, jetzt ist wieder ein Jahr vergangen“, schimpfte ein Besucher der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Im Laufe des Jahres 2018 solle nun laut Telekom der Ausbau abgeschlossen werden.

Die Orte Dretzel, Schopsdorf, Fienerode und Tucheim werden ebenfalls durch die Landkreismaßnahme ausgebaut. Betreffend Tucheim berichtete Stadtrat Gerd Mangelsdorf (CDU), dass ein Anwohner mit der Platzierung des notwendigen neuen Verteilerkastens vor seinem Haus nicht glücklich sei und eine in seinem Besitz befindliche Freifläche angeboten habe.

„Die Aufstellplätze für die Kästen müssen öffentlicher Grund sein, es ist schwierig, wenn es privates Gelände ist“, erläuterte Thomas Barz. Ein Verteilerkasten vor dem Haus sei kein Eyecatcher, aber man habe den Standort mit den technischen verantwortlichen und dem Tucheimer Ortsbürgermeister ausgewählt.

Der Bürgermeister versprach, dass die Verwaltung mit der Telekom in Kontakt treten werde, entscheiden könne man nichts. „Wir sind an dieser Stelle auch nur Zaungast, die Telekom macht die technischen Dinge.“