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Zwei-Mast-Schoner sticht nach Generalüberholung bald wieder in See / Besitzer ist Hamburger Der "Preussische Adler" wird auf der Genthiner Werft wieder flott gemacht

Von Mike Fleske 10.04.2013, 03:20

Fast wie eine übergroße Schiffsschaukel mit echtem Schiff am Kran sah es von weitem aus. Grund für den Aufwand in der SET-Werft Genthin war die Einsetzung eines Hamburger Schoners in den Kanal.

Genthin l Die Haltegurte unter dem 35 Tonnen schweren Zwei-Master waren gespannt. Langsam hob ihn der Kran am Nachmittag in die Höhe und nach einer Vierteldrehung mit dem schwebenden Schiff am Haken, setzte der Kran die 19 Meter lange und 4,60 Meter breite Yacht im Wasser des Elbe-Havel-Kanals ab. Damit war der größte Teil der Instandsetzungsarbeiten in der SET-Werft geschafft. "Das war beste Maßarbeit", lobten die Mitarbeiter des Bootsmannes Rudi Lenhard die Aktion.

"Das war für uns ein besonderer Auftrag. Yachten haben wir eher wenige."

Werft-Standortleiter Michael Hupka

Seit November hatte der Zwei-Mast-Schoner "Preussischer Adler" des Eigners Dr. Herbert Aly aus Hamburg in der Genthiner Werft auf dem Trockenen gelegen. Grund waren Arbeiten am Rumpf des 25 Jahre alten Schiffes. "Auch die Isolierung sowie die Heizungs- und Sanitäranlagen wurden überarbeitet", erläutert Standortleiter Michael Hupka. "Das war auch für uns ein besonderer Auftrag. Yachten haben wir hier eher wenige."

Gut zehn Mitarbeiter, darunter Schiffbauer, Tischler und Maler seien nacheinander im Einsatz gewesen, um das Schiff fit für die kommende Saison zu machen. Auch der Korrosionsschutz und die Überarbeitung der Hydraulik der Ruderanlage gehörten zu den Arbeiten, die in Genthin durchgeführt wurden. "Das Schöne an so einem Schiff ist ja, dass alle, die daran mitarbeiten, mit Herz und Leidenschaft dabei sind", sagt Rudi Lenhard. Er ist als Vertreter des Eigners für den Schiffsbetrieb zuständig. Die Instandsetzung sei gut voran gegangen, sagt er und lobt die gute, fachmännische Arbeit in Genthin. "Wir legen viel Wert auf Qualität", sagt er. Unter und über Deck sind Mahagoni und Teakholz verarbeitet. "Etwas Besseres gibt es nicht, weil Teak nicht schwindet", so Lenhard. Vor einem Vierteljahrhundert habe sich ein Designer das Schiff selbst gebaut, welches die lange Zeit nicht spurlos überstanden habe.

"Das Schöne an so einem Schiff ist, dass alle, die daran mitarbeiten, mit Herz dabei sind."

Bootsmann Rudi Lenhard

"Deshalb sind die Wartungs- und Erneuerungsarbeiten jetzt notwendig geworden", so Lenhard. Im Sommer werde die Yacht zumeist verchartert. "Zwölf Mann haben in sechs Kammern Platz an Bord." Auch eine technisch komplett ausgestattete Küche ist eingerichtet. Überhaupt ist der Schoner bei 1,80 Meter Tiefgang bestens ausgestattet. An Bord befinden sich ein PC mit elektronischen Seekarten und Wetterempfänger sowie GPS machen dem Seemann das Navigieren leicht. In Kürze wird das Schiff seinen Mast mit den 145 bzw. 61 Quadratmeter großen Segeln wiederbekommen und das erste Mal nach der Generalüberholung in See stechen.