Zentral Café, Hotel Mansfeld sind Schlagwörter die beim Heimatfotorätsel diese Woche sofort fallen Die Mühlenstraße im Genthiner Zentrum wird von Anrufern ziemlich schnell erkannt
Eine Straße im Herzen der Stadt Genthin wurde in dieser Woche beim Heimatfotorätsel gesucht. Die meisten Anrufer erkannten die Mühlenstraße recht schnell. Auch weil sich die Ansicht nicht so stark verändert hat.
Von Nora Schmackert
Genthin l Eines der vier Stadttore befand sich an dieser Straße? Das Textilhaus Foitziki? Die von uns genannten Tipps für das Volksstimme-Heimaträtsel in dieser Woche brachten die Teilnehmer nicht unbedingt auf die Lösung. Gesucht war die Mühlenstraße im Zentrum von Genthin. Von der Brandenburger Straße blickt der Fußgänger direkt auf diese fotografisch festgehaltene Ansicht. Der Wasserturm weist den Weg. Doch die eigenen Erinnerungen gaben den Lesern schließlich die richtige Antwort.
Ruth Kraaß war hier früher in einem Buchgeschäft ganz oft einkaufen. Die heute in Schlagenthin lebende Frau bezeichnet sich selbst als "Leseratte". Viele Schallplatten, die man sonst nicht bekam, konnte man hier ergattern, erzählt sie.
Karla Lopatar aus Nielebock und Jutta Erxleben aus Parey haben wie alle anderen Teilnehmer sofort das Zentralcafé erkannt und in guter Erinnerung behalten. "Hier wurde früher getanzt." Detlef Göbel aus Genthin weiß das so genau, weil er selber früher in der Band, die zum Tanz spielte, am Schlagzeug saß. "Aber das ist lange her", sagt er. Erkannt habe er die Mühlenstraße auch an dem Kirchturm der katholischen Kirche. "Der ist damals ja abgebrannt."
Günter Müller hat sich diese Woche besonders über das Heimatfotorätsel gefreut. "In dem rechten Haus auf der Ecke, da haben wir oben bis 1948 gewohnt", sagt der Elektriker. Das Fenster vorne war das Wohnzimmer. Sein Vater hatte unten im Haus das Geschäft. Das im Zentralcafé immer getanzt wurde, daran kann sich der Urgenthiner auch gut erinnern. "Und in der Glaserei Grosche daneben, da haben wir als Kinder im Hof viel gespielt", erinnert er sich. "Und auf dem Stein vorne rechts, an unserem Wohnhaus, bei den rot-weißen Stangen, da haben wir als Kinder immer gesessen", sagt Günther Müller und muss ein bisschen lachen. Die Verkehrsschilder in dieser Straße gehörten zu den ersten beleuchteten Schildern.
Der Genthiner weiß das, weil er sie selber noch mit angebracht hat. "In der PGH wurden sie entwickelt und hergestellt. Bis nach Thüringen runter haben wir die montiert", weiß er sich noch genau.
Die Anrufer erinnerten sich auch noch an den Kürschnermeister Menzel, der bis 1977 sein Geschäft in der Mühlenstraße, der damaligen Wilhelm-Külz-Straße, hatte. Er verarbeitete als Letzter in Genthin Pelze zu Jacken, Westen, Mäntel und Mützen, bis er seinen Betrieb vor 36 Jahren aus Altersgründen schloss.
Auch an das "Haus der Bekleidung" konnten sich einige noch entsinnen. Der ehemalige Chef des Hauses, Willi Langerwisch, ist dabei als kompetenter und freundlicher Fachmann immer noch bekannt.
Die Wilhelm-Külz-Straße hat ihren Namen übrigens von Dr. Wilhelm Külz, der von 1875 bis 1948 lebte. Er war ein liberaler Politiker aus dem bürgerlichen Lager und hatte für zwei Jahre das Oberbürgermeisteramt von Dresden inne. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Mitbegründern einer Liberaldemokratischen Partei in der Sowjetischen Besatzungszone.
Die Mühlenstraße bekam ihren Namen von der Amtsmühle, die von der Gottesstiege an die Stremme, damals außerhalb der Stadt, verlegt wurde, so erläutert es Kreuzmann.
Als Gewinnerin des Heimaträtsels wurde Ilona Gropler aus Paplitz ausgelost. Ihren Preis, eine Frühstückstasse, kann sie ab Montag in der Genthiner Redaktion zwischen 9 und 17 Uhr abholen. Herzlichen Glückwunsch!