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Feier Würdigung der Erntekrone

In Karow wurde Erntedank gefeiert. Höhepunkt war der traditionelle Umzug durch den Ort am Fiener Bruch.

Von Thomas Skiba 10.10.2019, 04:00

Karow l Das Erntedankfest startete am Freitag mit einem Fackelumzug. Am Platz an der Feuerwehr wurde mit einsetzender Dunkelheit ein Lagerfeuer entzündet, hineingeworfene Fackeln der jungen und älteren Gäste gaben dem urigen Zusammenkommen ein feierliches Gepräge.

„Den Sonnabend nutzten wir althergebracht zum Schmücken unserer Fahrzeuge, Erntewagen und der Grundstücke mit ihren Vorgärten“, erzählt Marita Sontowski. Das Verschönern für das Erntefest habe auch etwas von Wettbewerb, so die Organisatoren: „Alle daran Beteiligten werden am Sonntag mit kleinen Preisen ausgezeichnet.“

Am Sonntag startete der Festumzug mit bunt geschmückten Erntewagen, historischen Kostümen und historischer Landtechnik sowie allen Karower Vereinen durch Karow. Angeführt wurde die bunte Kolonne wieder vom Schalmeienorchester Parey, die mit ihren Hits und Evergreens die Luft zum Schwingen brachten. In die Tonfolgen von Dur und Moll knatterten sich dutzende von Zwei- und Viertakt-Schleppern, teilweise aus den dreißiger Jahren.

Doch auch aktuelle Modelle schwerer Landtechnik konnten die Zuschauer betrachten. Ein besonderer Hingucker: Die Erntekrone auf einem als Pyramide gestalteten Anhänger. Hier gaben sich die „Schmücker“ des Heimatvereins ganz dem kreativen Gedanken des Erntefestes hin.

Die Pyramide bedeutete ursprünglich den Aufstieg des Bewusstseins auf dem Weg zur Erleuchtung. Das Dreieck selbst steht für die drei Kräfte des Kosmos, die sich im Mittelpunkt der Spiritualität befinden: den Vater, die Mutter und den Sohn.

Im Kürbiswettbewerb suchen die Karower wieder die größten, dicksten und schwersten Kürbisse des Ortes und für die kleinen Gäste des Erntefestes standen eine Hüpfburg, ein Glücksrad, Ballwerfen, Kinderschminken sowie verschiedene Spiele und tolle Preise bereit.

Die Böglinge aus Redekin erklärten das Schießen mit Pfeil und Bogen, andere Stände boten Preiskegeln und am Bierglasschieben an. Kulturell und stimmlich kümmerten sich die die Kindertanzgruppe des Tanz- und Turnschuppens Genthin, die Ziesarer Burgperlen und die Reesdorfer Mitteltannen um die Gäste, ein Platzkonzert des Pareyer Schalmeienorchesters rief zahlreichen Applaus hervor.

Kulinarisch beeindruckten die Schmalzstullen, deren Brot kam aus dem historischen Backofen von nebenan. Wie in Zeiten der beginnenden Mechanisierung der Landwirtschaft aus geschnittenem, getrocknetem Getreide Körner herausgeschlagen und in Säcke gefüllt wurden, demonstrierte eine alte Dreschmaschine.

Schnell erwies sich das Schaudreschen wie zu Großvaters Zeiten als Publikumsmagnet. Die Gäste waren immer wieder erstaunt: „Landwirtschaft, das war früher Schwerstarbeit und das hat sich schon zum Besseren gewandelt.“