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Nahverkehr Ferchland Fährschiff ist wieder im Einsatz

Autofahrer und Radtouristen können aufatmen. Stillstand der Fähre endet.

Von Bettina Schütze Aktualisiert: 03.03.2024, 11:31
Die Fähre  zwischen Ferchland und Grieben ist wieder unterwegs.
Die Fähre zwischen Ferchland und Grieben ist wieder unterwegs. Foto: Thomas Pusch

Ferchland - Die Hochwasser-bedingte Auszeit geht zu Ende. Der Fährbetrieb auf der Elbe zwischen Ferchland und Grieben wird wieder aufgenommen.

Die Fähre ist ab am Montag, 4. März 2024, wieder seinen Fahrbetrieb aufnehmen. Dies zeigt auch die Informationstafel am Fähranleger auf Ferchländer Seite bereits an. Dann verkehrt das Fährschiff zu folgenden Zeiten: 1. November bis 31. März jeweils Montag bis Freitag von 5.30 Uhr bis 18.30 Uhr und Sonnabend, Sonn- und an Feiertagen von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr. In der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober gelten diese Fahrzeiten: Montag bis Freitag von 5.30 Uhr bis 19.30 Uhr und am Sonnabend, Sonn- und Feiertag von 8.30 Uhr bis 19.30 Uhr.

Verbindung zwischen dem Jerichower Land und Stendal

Die Fähre verbindet die Orte Ferchland und Grieben und schafft eine Verbindung zwischen dem Landkreis Jerichower-Land und dem Landkreis Stendal. Sie transportiert Personen, Güter und Fahrzeuge, ist aber auch für die Landwirtschaft und das elbübergreifende Gewerbe von Bedeutung.

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Auf der Fähre ist Platz für acht Pkw und zusätzlicher Raum für Fußgänger und Zweiräder. Die reine Fahrzeit beträgt etwa vier Minuten.

Die Fährverbindung Ferchland-Grieben wurde erstmals 1722 urkundlich erwähnt. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie bei einem Luftangriff versenkt. Nach der Wende wurde der Neubau der Fähre bei der Tangermünder Binnenwerft in Auftrag gegeben. Am 4. April 1998 nahm sie nach vielen Jahren Unterbrechung den Betrieb wieder auf.

Förderung durch das Land

Mit einer größeren Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt hatten die damaligen Gemeinden Ferchland und Grieben, unterstützt von ihren Verwaltungsgemeinschaften und Landkreisen, die Fährverbindung wieder aktiviert.Das Fährrecht lag auf Ferchländer beziehungsweise dann auf Elbe-Pareyer Seite.

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Volksfeststimmung herrschte am Ufer 2021, als die Fähre ihren Betrieb wieder aufnahm.
Volksfeststimmung herrschte am Ufer 2021, als die Fähre ihren Betrieb wieder aufnahm.
Foto: Thomas Pusch

Zunächst wurde die Fähre von der Qualifizierungs- und Strukturförderungsgesellschaft Genthin (QSG) betrieben. Weil es Probleme verschiedenster Art gab, versuchte die QSG bald, aus dem Vertrag auszusteigen. Mit dem 1. Oktober 2000 wurde die Fähre privatisiert. Dietmar Wagner und Joachim Gustavus kauften die Fähre von der Gemeinde. Nach anfänglich gutem Beginn gab es Einnahmeverluste durch Stillstandzeiten, die letztlich zum Insolvenzantrag führte.

Fähre ist Teil des Marego-Fahrplan

Die Gemeinde Elbe-Parey kaufte dann nach einigem Hin und Her die Fähre. Angetstrebt wurde ein rentabler Betrieb. Doch die Gemeinde konnte die Kosten, auch aufgrund von Stillstandzeiten von Niedrig- und Hochwasser, auf Dauer nicht stemmen. Unterstützung vom Land gab es nicht ausreichend und die Gemeinde stellte den Fährbetrieb ein.

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Am 11. Mai 2021 wurde der Eigentümerwechsel der Fähre Ferchland-Grieben von der Gemeinde Elbe-Parey auf die Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land (NJL) bestätigt. Die Wiederinbetriebnahme erfolgte am 31. August 2021. Die NJL ist Teil vom Magdeburger Regionalverkehrsverbund. Im Marego-Fahrplan hat die Fähre die Nummer 770 und fährt bei normalem Wasserstand täglich.