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Fitness Sport für Körper und Geist

Volksstimme-Praktikantin Marie Wieprecht hat ihre Mutter bei einer Übungsstunde im Taekwon-Do-Studio in Genthin beobachtet.

Von Marie Wieprecht 04.11.2019, 06:00

Genthin l Sehr diszipliniert geht es zu, wenn sich die Mitglieder des Black Belt Centers Genthin zu ihren Taekwon-Do-Übungseinheiten treffen. Kurze Begriffe schwirren durch den Raum. Jeder weiß, was diese bedeuten und nimmt die entsprechende Position ein. Daraus entsteht eine faszinierende Kampfsportchoreografie, die Körper und Geist gleichermaßen trainiert. Unter den Teilnehmern ist Melanie Wieprecht. Seit April 2018 ist die Genthinerin mittlerweile dabei.

Auf den Sport kam sie durch ihren Sohn, der vor einiger Zeit eine Probestunde absolvierte und zu Hause ganz begeistert vom Teakwon-Do berichtete. So infizierte er seine Mutter mit dem Kampfsportvirus.

„Seit dem ich mit Taekwondo angefangen habe, bin ich fitter geworden, ich kann mich besser konzentrieren und ich habe mehr Kraft“, erläutert Melanie Wieprecht. Schulleiter Frank Müller betont: „Es ist ein kontaktloser Sport, der Konzentration und Selbstdisziplin zur Vorlage hat.“

Es gehe also nicht darum, sich gegenseitig zu berühren oder gar zu verletzen, sondern mittels genauer Bewegungsabläufe genau dieses zu vermeiden. „Dinge wie Bretter zertreten oder Backsteine zerschlagen sind in erster Linie Mittel, um unsere Fähigkeiten in der Öffentlichkeit publikumswirksam zu präsentieren.“

Besonders fasziniert ist Melanie Wieprecht von dem Konzept, das Taekwondo den Menschen bietet: „Man wird an seine Grenzen gebracht und lernt gleichzeitig, diese zu erweitern. Sicher ist es manchmal anstrengend, sich immer zu konzentrieren, aber beim Training treten alltägliche Probleme in den Hintergrund und man hat in dem Moment einen freien Kopf und kann sich auf die unterschiedlichen Aufgaben fixieren“.

Und Konzentration braucht sie auch, denn das Training besteht aus unterschiedlichsten Elementen, wie etwa dem Laufen von Formen, Verteidigung oder der Abwehr eines Messerangriffs.

Auch die Trainingszeiten seien laut der Genthinerin gut in den Alltag integrierbar: „Man kann zu der Stunde erscheinen, die einem am besten passt. Es gibt zwar feststehende Trainingszeiten, aber diese sind gut über die Woche verteilt und man ist nicht gezwungen, zu jeder Stunde da zu sein“.

Dabei spornt sie der Gedanke der großen Entwicklungsmöglichkeit an und sie zeigt sich begeistert von den Gürtelprüfungen. „Momentan habe ich noch den gelb-grünen Gürtel. Ich mache aber Anfang November meine nächste Prüfung und kann vielleicht schon bald einen komplett grünen Gürtel tragen“, berichtet die 41-Jährige.

Alle Gürtelfarben haben bestimmte Bedeutungen. Der gelb-grüne Gürtel steht für den sogenannten siebten Kup, der grüne für den sechsten Kup, der in diesem Fall eine Verbesserung darstellt, da abwärts gezählt wird. Der grüne Gürtel symbolisiert die ersten Sprösslinge - und Früchte sind Zeichen dafür, dass im Schüler etwas heranreift.

Nach dem Kup folgt die Reihe der neun Dan-Gürtel - dort wird aufwärts gezählt und es endet beim neunten Dan. Der zehnte Dan wird ehrenhalber verliehen. Die Dan-Träger sind am schwarzen Gürtel der Meister zu erkennen. „Meister wird man mit viel Ausdauer und Training“, sagt Frank Müller, selbst Meister. Und das Training lohnt sich: Melanie Wieprecht hat immerhin schon einmal erfolgreich an einem Wettbewerb teilgenommen.

Das Black Belt Center Genthin konnte im Mai 2019 sein 15-jähriges Bestehen feierte. Regelmäßig präsentiert sich das Center in der Öffentlichkeit, wie etwa beim Genthiner Weihnachtsmarkt und zu bundesweiten Wettkämpfen.