Zwei Höhepunkte in Jerichow Historisches und Kunst in der Holländermühle
Historisches und Kunst, vereint unter einem Dach, waren am Sonntag in der Holländermühle in Jerichow zu erleben. Die Kombination hat sich als besonders erfolgreich erwiesen.

Jerichow - Was haben eine alte Mühle und die Kunst einer Jerichowerin miteinander zu tun? Beides stand Besuchern der Stadt Jerichow am Sonntag offen.
Zum Tag des offenen Denkmals hatten sich die Mitglieder des Förder- und Heimatvereins Stadt und Kloster Jerichow erstmals dazu entschlossen, die Holländerwindmühle zu öffnen und den Innenraum zeitgleich als Ausstellungsort zu nutzen.
Christel Woitzick aus der Klosterstadt hatte in den Tagen zuvor gemeinsam mit ihrer Freundin Christina Danner aus Mützel die Mühle mit ihren Werken der Malerei bestückt. Bilder in Klein- und Großformat wurden auf Tische und den Boden gelegt, aufgehängt und mit jeder Menge Deko zu einem passenden Gesamtbild vereint.
„Ich hatte echt Bauchschmerzen vor lauter Aufregung“, sagt Christel Woitzick am Sonntag. „Jetzt sind sie weg.“ Der Empfang zur Eröffnung hatte viele Gäste. Freunde, Bekannte, ehemalige Arbeitskollegen und auch ihre Mallehrerin Christina Thomas waren gekommen, um dabei zu sein, wenn die Mühle erstmals zum Ausstellungsort wird, wenn Christel Woitzick überhaupt das erste Mal ihre Arbeiten zeigt.
Mit Interesse und Begeisterung erkunden die Besucher die Ausstellung. Zeitgleich hat Bäckermeister Ulrich Rode viel zu tun.
Bis 17 Uhr führt er ohne Unterbrechung Besucher über die vier Etagen der Holländerwindmühle. Er berichtet davon, wie einst das Korn zu Mehl verarbeitet wurde, um daraus unter anderem Brot herstellen zu können. Und er zog auch Vergleiche zur heutigen Verarbeitung von Getreide und weiteren Nutzung in den Großbäckereien.
Mit großer Aufmerksamkeit lauschen die Besucher aus nah und fern, unter ihnen auch Mühlenfreunde, den Berichten des Bäckermeisters aus Jerichow im Ruhestand, stellen Fragen und nehmen viel neues Wissen mit.
Wer mit Ulrich Rode die Mühle auf der kleinen Anhöhe mitten in Jerichow kennenlernt, erfährt viel Interessantes über Vergangenheit und Gegenwart.
Yvette Below, Vorsitzende des Förder- und Heimatvereins Stadt und Kloster Jerichow, sagt rückblickend auf den Sonntag: „Wir sind sehr, sehr zufrieden mit der Resonanz. Die Mischung aus Tag des offenen Denkmals und Vernissage war ideal. Besucher kamen aus beiden Gründen.“
Das ständige Kommen und Gehen habe den Sonntag zu einem sehr erfüllten Tag werden lassen. Auch sei die Öffnung von Kloster, Stadtkirche und Holländermühle insgesamt sehr gut angenommen worden.
Ihr Resümee lautet: „Wir werden das im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen.“ Dann sollen andere Künstler die Gelegenheit erhalten, sich mit ihren Arbeiten unter dem Mühlendach der Öffentlichkeit zeigen zu können. Yvette Below: „Anfragen gibt es schon.“