Schau zur Radio-Geschichte Im Kreismuseum Genthin ist zu hören, wie Edlef Köppens Stimme klingt
„Der Traum vom Fremdhören“ heißt die Sonderausstellung, die bis zum 24. April im Kreismuseum in Genthin zu sehen ist. Mit Kuratorenführung und vielen Schaustücken.
Genthin. - Renate Köppen hört genau hin, als Kreismuseumschefin Antonia Beran zur Eröffnung der neuen Sonderschau „Der Traum vom Fernhören“ die Stimme Edlef Köppens erklingen lässt. Aber die 88-jährige, angeheiratete Nachfahrin des 1893 in Genthin geborenen Schriftstellers kann keine Ähnlichkeit mit den ihr bekannten leiblichen Nachfahren Köppens heraushören. Sie selbst hat Köppen nicht mehr kennengelernt, dafür aber dessen Frau Hedwig.
Köppens Stimme klingt hell. Jeder kann sie sich an einer der einem Grammophon nachempfundenen Hörstationen anhören. Beispielsweise wie er in der Radiosendung „Funk-Stunde-Berlin“ 1930 über den Begriff des Improvisierens redet.
Auf 34 Schautafeln wird in der vom Brandenburgischen Literaturbüro konzipierten Schau erzählt, wie wechselvoll die Beziehung zwischen Literatur und Rundfunk in den Jahren von 1923 bis 1933 war. Edlef Köppen gehörte damals zu den maßgeblichen Gestaltern der „Funk-Stunde“. Dargestellt wird auch, wie Köppen aus dem Job geworfen wurde und wie Goebbels, der der neuen Übertragungstechnik anfangs skeptisch gegenüberstand, diese für die Zwecke der Nazis ausbaute.
Die Ausstellung läuft bis zum 24. April. Am 1. März, dem 131. Geburtstag von Edlef Köppen, findet eine Kuratorenführung mit Peter Walther vom Brandenburgischen Literaturbüro statt, Beginn 13 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten. Hört Renate Köppen Radio? „Nicht mehr so. Wenn, nur anspruchsvolle Musik, Literatur oder Hörspiele“.
Eröffnet wurde auch eine Dauerausstellung mit Schautafeln am Edelf-Köppen-Platz gegenüber der Bibliothek. Hier kann man sich nun im Vorübergehen mit Leben und Werk Köppens beschäftigen.
