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Klosternacht Eine besondere Verbindung

Der Künstler Helge Burggrabe kommt zur fünften Klosternacht nach Jerichow.

Von Frank Bürger 20.09.2018, 06:00

Jerichow l Die Reihe der Jerichower Klosternächte wird am 21. September 2018 um 19.30 Uhr fortgeführt. Auftreten wird der Komponist, Flötist und Seminarleiter Helge Burggrabe. Er hat eine intensive Bindung zu dem Sakralbau: 2012 wurde Burggrabe in der Klosterkirche vom früheren Pfarrer Christof Enders getauft. „Mich prägt eine grundsätzliche Begeisterung für Kirchenmauern“, sagt Burggrabe. Dort werde eine besondere Atmosphäre spürbar.

Seine Gedanken gehen im Gespräch mit der Volksstimme zurück zur französischen Kathedrale von Chartres, einer seiner Wirkungsstätten. Sie ist laut einhelliger Meinung eine der schönsten Kirchen der Welt. Neben seiner Kompositions- und Konzerttätigkeit leitet Helge Burggrabe seit 1998 zahlreiche Studienwochen und Seminare in Chartres und in anderen Kirchen, Klöstern und Akademien in Deutschland und dem angrenzenden Ausland. 2006 veröffentlichte er mit dem Benediktinermönch Anselm Grün das CD/Buch-Projekt Zeiten der Stille.

„In Chartres hatte ich ein Schlüsselerlebnis und ich sah, wie christlicher Glaube wirklich erlebt werden kann“, so Burggrabe. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm mit dem blauen Oratorium Stella Maris, einem Auftragswerk zur 1000-Jahrfeier der Kathedrale von Chartres mit Musik, Sprache, Wasser- und Lichtkunst.

„Aber Ziel kann nicht sein, dass alle nach Chartres pilgern“, sagt er. Seit seiner Uraufführung 2006 zieht das Werk mit Aufführungen in die bedeutenden Sakralbauten Europas ein. In diesem Jahr entdeckte er auch das Kloster Jerichow für sich. Der romanische Baustil faszinierte ihn, die Steine, der Raum, die Stille. Das Gebäude an sich ergebe einen Beweis der Existenz Gottes, stellt er fest. „Hier ist die göttliche Ordnung sichtbar und erlebbar“, stellt er fest. Gemeinsam mit Pfarrer Christof Enders gelang es ihm, dass das ZDF für seine Gottesdienste dieses besondere Kloster entdeckte.

Inzwischen gab es dort fünf Konzerte. Er gestaltete Osternächte mit – auch in diesem Jahr. Die Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland. Zum ersten Mal gab es 2013 eine Klosternacht. Keinen geringeren als den Liedersänger Gerhard Schöne konnte Burggrabe dafür gewinnen.

Dieses Jahr steht der Liederzyklus „Hagios“ von Burggrabe im Mittelpunkt. Diese neuen Gesänge setzen die Traditionen von Klöstern und Gemeinschaften fort.

Mitwirkende Gäste sind das Hamburger Vokalensemble Elbcanto, der Lichtkünstler Michael Suhr und die Gongspielerin Inka Oelmann. Das Ensemble genießt inzwischen überregionale Bekanntheit und ist Preisträger des Landeschorwettbewerbs in Hamburg und des Deutschen Chorwettbewerbs. Der Bühnenbeleuchtungsmeister Michael Suhr arbeitet seit 2008 in vielfältigen Kultur- und Konzertprojekten mit Helge Burggrabe zusammen. In diesem Monat illuminiert er auch bei Burggrabes Auftritt im Dom zu Speyer.