Lockerungen Endlich wieder Freunde treffen
Das Thomas-Morus-Jugendhaus ist wieder geöffnet. Desinfektionsmittel und Masken stehen bereit, ins Gebäude dürfen maximal zehn Besucher.
Genthin l Sehnsüchtig haben die Kinder und Jugendlichen die Wiedereröffnung des Jugendhauses „Thomas Morus“ erwartet. Gestern war es dann soweit: Ab 13 Uhr durften sie hier wieder miteinander Volleyball, Tischkicker und anderes spielen – solange der Abstand gewahrt bleibt.
Auf die Umsetzung der neuen Hygieneregeln im Haus achtet Einrichtungs-Leiter Ronny Harzendorf. „Wir müssen erst noch schauen, wie die Kids das aufnehmen und wie sehr sie aufeinander hocken“, sagte er.
Für den Fall, dass der Abstand mal nicht sicher eingehalten werden kann, beim Billardspielen beispielsweise, liegen Masken im Eingangsbereich bereit. Desinfektionsmittel steht direkt daneben, ebenso wie eine Liste ausliegt, in die sich jeder Besucher eintragen muss. Im WC- und Küchenbereich sind Masken Pflicht.
Am Eingang heißt es: Bitte klingeln. Denn zurzeit dürfen sich nur zehn Jugendliche gleichzeitig im Haus aufhalten, im Außenbereich weitere fünf. Volleyballspielen mit Abstand ist möglich, auf das Trampolin darf derzeit immer nur einer.
Dennoch freuten sich die Jugendlichen merklich über die Öffnung. Alessandro Engelhardt und Celina Marx waren vor der Schließzeit nahezu täglich hier und zählten gestern mit zu den ersten Besuchern der Einrichtung. „Es ist schön, Freunde hier wiederzutreffen“, fand die 14-jährige Celina.
Nicht nur die Jugendlichen, sondern auch Leiter Ronny Harzendorf zeigte sich froh über die Wiederöffnung. „Die Zeit war ziemlich lang“, meinte er. Genug zu tun hätten er und seine Mitarbeiter aber auch während der Schließzeit gehabt. „Wir haben unter anderem das Haus grundgereinigt und Keller sowie Schuppen ausgemistet“, erzählte er. Sechs Anhänger voll mit Müll und Schrott seien dabei angefallen.
Auch Harzendorfs Büro wurde nach vielen Jahren renoviert. Im Hinblick auf Umbau- und Sanierungsmaßnahmen hätte er gerne mehr gemacht, so der Pädagoge. Durch den laufenden Antrag auf Unterstützung durch das europäische Förderprogramm Leader, hätte es jedoch wenig Sinn, im Moment Großprojekte zu starten. Bei Freigabe der Fördermittel hofft Harzendorf während der regulären Sommer-Schließzeit mit umfangreichen Sanierungsmaßnahmen des in die Jahre gekommenen Altbaus beginnen zu können.
Mit der Planung der nächsten Veranstaltungen hält sich das Jugendhaus zurzeit zurück. „Viele Veranstaltungen sind unter den aktuellen Auflagen nicht durchführbar“, erklärte er. So war auch für den Tag der Wiederöffnung keine Feier vorbereitet worden.
Viele Aktivitäten und Aktionen, die Corona-bedingt ausfallen mussten, sollen nachgeholt werden, wenn die Umstände das zulassen. „Wir haben einiges nachzuholen“, kündigte Harzendorf an. So soll auch die Fußball-Nacht in diesem Jahr noch stattfinden. „Dazu brauchen wir allerdings die Sporthalle und die zulässige Personenanzahl müsste erhöht werden“, sagte Harzendorf. Bis die Lockerungen weiter fortschreiten, haben die Mitarbeiter des Jugendclubs kleinere Projekte im Blick.
Reichlich Gelegenheiten für Aktionen gibt es allemal. So soll anlässlich des Thomas-Morus-Gedenktages am 22. Juni in Zusammenarbeit mit der katholischen Sankt Mariengemeinde, die auch Träger der Einrichtung ist, unter dem Motto „Was glaubst du?“ ein kleiner Gottesdienst abgehalten werden. Für den 21. Juli ist die alljährliche Fahrt zum Heide-Park Soltau angedacht.
In den Sommerferien soll es schließlich traditionell zum Camping an die Mecklenburgischen Seenplatte gehen. Ein Problem für die Fahrt könnte die kurzfristige Planung sein. „Viele bleiben hier und die Campingplätze sind entsprechend stark nachgefragt“, sagte Harzendorf. Für die Jugendlichen der Einrichtung sind diese Angebote jedoch wichtig. „Viele freuen sich, auch mal rauszukommen“, meinte er.