Halbanonyme Bestattungsform Mit erster Beisetzung auf dem Parchener Friedhof wurde neue Urnengemeinschaftsanlage eingeweiht
Parchen (sm)
Mit einer ersten Beisetzung ist die neu geschaffene Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Parchen eingeweiht worden. Die Ortschaftsräte bedankten sich auf der jüngsten Ratssitzun bei Fachbereichsleiterin Dagmar Turian für die attraktive Gestaltung der Anlage, in der Platz ist für 72 Urnen.
Wie Ortsbürgermeister Hubert Schwandt in einem früheren Gespräch mit der Volksstimme erklärte, geht die Errichtung auf den Wunsch vieler Parchener zurück, die sich eine solche Anlage gewünscht hätten, bei der die Angehörigen nach dem Ableben des Familienmitgliedes nicht mit Grabpflege belastet würden.
Stelen mit Namensschildern
Die jüngeren Leute würden oft wegen der Arbeit wegziehen und sich nicht mehr so aufwendig um die Grabstellen kümmern könnten. Gleichzeitig soll die Bestattung anonymer als in einem Einzelgrab erfolgen, aber nicht komplett anonym. Dafür sorgen nun Stelen, an denen Namensschilder mit Geburts- und Sterbedatum angebracht werden können. Jeder der mag, hat nun so trotzdem einen Ort, an dem er des Verstorbenen gedenken und nahe sein könne. Auf dem eigentlichen Urnenfeld ist dann aber nicht mehr erkennbar, wo genau die Urne eingebettet ist.
Die drei Stelen, von denen jetzt eine steht, bieten neben den Namensschildern auch die Möglichkeit, Blumen, Kränze, Kerzen oder Ähnliches im Andenken an die Verstorbenen an ihrem Fuß abzulegen. Auf dem eigentlichen Urnenfeld geht dies nicht mehr, weil die Verstorbenen sich für diese halbanonyme Art der Bestattung entschieden hätten. Die einfache, grüne Rasenfläche, die über den 72 Urnen liegt, garantiere genau dies.
Vielfältige Bestattungsmöglichkeiten
Es gibt inzwischen auf den kommunalen Friedhöfen in Genthin selbst und in den Ortschaften vielfältige Formen der Bestattung. Diese reichen von Erd- und Urnenreihengräbern über Wahlgräber und bis hin zur „Grünen Wiese“ (vollkommen anonym) und eben Urnengemeinschaftsanlagen - entweder mit Grabstein (Kissen) oder eben wie auf dem Friedhof in Parchen mit Namenstafeln an den Stelen.