Über 100 Radfahrer aus Sachsen-Anhalt und Brandenburg weihen Radweg ein "Ost-West-Transit" von Paplitz nach Ziesar für Radtouristen ist jetzt freigegeben
An der Landesgrenze Sachsen-Anhalt/Brandenburg wurde am Sonnabend auf der B 107 der Radweg zwischen Paplitz und Ziesar freigegeben.
Paplitz l Ein Vierteljahr nach der Bauabnahme im Dezember des vergangenen Jahres wurde der länderübergreifende Radweg offiziell an die Nutzer übergeben. Zu diesem Anlass radelten mehr als 100 Paplitzer und ein paar Bürger aus Ziesar, angeführt von ihren Bürgermeistern Franz Schuster (Paplitz) und Dieter Sehm (Ziesar) zum Übergabepunkt. Dort vereinten sich beide Gruppen und dann ging es nach Paplitz, wo alle noch ein paar gemeinsame Stunden verbrachten.
Der Radweg hat eine Gesamtlänge von drei Kilometern. 950 Meter davon sind es von Paplitz bis zur Landesgrenze. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 550 000 Euro. 190 000 Euro entfallen auf das Land Sachsen-Anhalt. Die Plangenehmigungen wurden 2009 erteilt. Gebaut wurde vom 19. April bis zum 9. August 2011. "Die Grundstückseigentümer hatten sich sehr kooperativ gezeigt, sodass kein Planfeststellungsverfahren erforderlich war", so Genthins Bürgermeister Wolfgang Bernicke.
Es ist der erste straßenbegleitende Radweg an der B 107 im Bereich der Einheitsgemeinde Stadt Genthin. Bedeutsam ist dieser Radweg nicht nur aus touristischer Sicht, sondern auch deshalb, weil der kleinere Teilabschnitt von Paplitz bis zur Landesgrenze durch das Land Sachsen-Anhalt hergestellt wurde und der größere Abschnitt im Land Brandenburg von der dortigen Landesregierung. Wolfgang Bernicke: "So gesehen handelt es sich bei diesem Abschnitt also um ein ,länderübergreifendes Investitionsvorhaben\' , und das auf einem durchaus wichtigen Gebiet, das beide Länder gleichermaßen zu einem Schwerpunkt erklärt haben - der Entwicklung des Radtourismus."
Die radtouristische Erschließung der Kulturlandschaft des Fiener Bruchs spielt im Landes- radverkehrsplan eine wesentliche Rolle, bei dem es um den "Ost-West-Transit" von Radtouristen geht. "Die Genthiner wollen mit Unterstützung der Landesregierung in den nächsten Jahren aus dem Fiener Bruch ein Touristenzentrum für Radwanderer schaffen", so Wolfgang Bernicke.
Die Tucheimer fordern nun, so Ortsbürgermeister Joachim Böhl, den Weiterbau des Radweges entlang der B 107 bis nach Tucheim. "Zur radtouristischen Erschließung des Fiener Bruchs ist dies unausweichlich. Außerdem trägt ein Radweg entlang der B 107 auch zur Sicherheit der Radfahrer bei", so Joachim Böhl.