Ortstermin des Bau- und Verkehrsausschusses an zwei Stellen in Parey Parkende Autos, Bodenschwellen - Anwohner beklagen Ärgernisse
Bei einem Ortstermin des Elbe-Pareyer Bau- und Verkehrsausschusses ging es gestern zunächst um das Problem, dass möglicherweise in der Zerbener Straße in Parey von parkenden Autos die Durchfahrt behindert wird. Nach Rücksprache mit Anwohnern wurde entschieden, dass zunächst alles bleiben sollte, wie es ist.
Parey l Am 31. Januar dieses Jahres wurde die Zerbener Straße nach Fertigstellung des 2. Bauabschnitts eingeweiht. Danach war alles anders als jahrzehntelang gewohnt: Es gibt nun keine breiten, sandigen Randstreifen mehr, die zum Abstellen der Autos genutzt wurden. Autos müssen, soweit auf dem eigenen Grundstück keine Möglichkeit besteht, auf der Fahrbahn geparkt werden.
In zurückliegenden Gemeinderatssitzungen wurde angesprochen, dass durch das Parken auf beiden Straßenseiten die Durchfahrt gelegentlich behindert wird, insbesondere für größere Fahrzeuge. Es gab deshalb den Vorschlag, über ein einseitiges Parkverbot nachzudenken.
Der Bauausschuss sollte nun vor Ort prüfen, wie ausgeprägt das Problem tatsächlich ist. Mehrere Anwohner waren ebenfalls zu dem öffentlichen Termin gekommen. Ergebnis: So dramatisch ist es offenbar nicht. Hauptamtsleiter Volker Zunder sieht deshalb keinen Handlungsbedarf. Offenbar habe es nur mal bei einer privaten Baustelle mit Baufahrzeugen vorm Haus tatsächlich größere Probleme gegeben, ansonsten sei nichts bekannt, dass jemand mal gar nicht durchkam.
Zunder betonte, dass es bei Einhaltung der Straßenverkehrsordnung auch gar keine Probleme geben könne. "Es muss mindestens eine drei Meter breite Fahrspur bleiben. Bei versetztem Parken ist zudem ein Abstand von 25 Metern zwischen den Autos einzuhalten."
Wenn wirklich mal jemand ein Problem hat, sollte er sich umgehend im Ordnungsamt melden, sagte Zunder. Das Notieren der betreffenden Nummernschilder und gegebenenfalls ein Foto könnten dann hilfreich sein.
Einige Anwohner wiesen indes auf ein anderes Problem hin: An der Einfahrt zur Deichstraße sollte wieder ein Vorfahrtsschild aufgestellt werden, meinten sie, denn zahlreiche Kraftfahrer würden die Einmündung, bei der es sich jetzt um eine gleichrangige Straße handelt, einfach zu spät bemerken. "Da haben schon oft die Bremsen gequietscht", berichteten sie - in der Sorge, dass es tatsächlich mal kracht.
Über das nächste Problem wurde auch gleich noch vor Ort gesprochen: In der Straße Am Deich direkt neben dem Schulgelände sind in den 90er Jahren drei Aufpflasterungen zur Verkehrsberuhigung erfolgt, eine davon vor dem Grundstück Köhler.
Verkehrsberuhigung oder doch eher eine Gefahrenquelle?
Schon seit langem versuchen Köhlers, dieses Ärgernis wieder loszuwerden, und haben sogar angeboten, die Kosten dafür zu übernehmen. Grund dafür sind zum einen die Erschütterungen beim Überfahren der mit Kopfsteinpflaster befestigten Schwellen, insbesondere bei Lkw.
Zum anderen, und das ist noch gravierender, werde das Hindernis von vielen umfahren, wobei schon in Höhe der Einfahrt von Köhlers auf den Fußweg gewechselt wird, der ohne Hindernis glatt durchgeht. Dabei werde auch die zulässige Geschwindigkeit von sieben Kilometer pro Stunde in der verkehrsberuhigten Zone erheblich überschritten. "Es war manchmal schon sehr kritisch. Irgendwann kracht es noch", sorgen sich Wilfried und Lucie Köhler. "Wir haben schon so oft Glück gehabt."
Ihr Argument: Wenn die Fahrbahn wieder glatt ist, weichen die Autos nicht mehr auf den Gehweg aus. Das Problem dann aber wäre: Der Raserei stünde überhaupt nichts mehr im Wege. "Der Grund, warum wir die Schwelle gebaut hatten, ist klar: um die Geschwindigkeit im Schulbereich herunterzunehmen", erinnerte Bauamtsleiterin Gabriele Panzlaff. Sie sieht deshalb auch keine Chance, die Schwelle ganz zu entfernen.
Hauptamtsleiter Volker Zunder wies außerdem darauf hin, dass es sich bei dem gepflasterten Randbereich nicht um einen Gehweg im eigentlichen Sinne handelt. "Dies ist eine verkehrsberuhigte Zone. Der abgesenkte Bord darf überfahren werden. Fußgänger und Kraftfahrer dürfen die gesamte Breite nutzen." Gegenseitige Rücksichtnahme sei dabei freilich Grundvoraussetzung.
Zunder unterbreitete den Vorschlag, die Problematik der Ausfahrt mit einem Spiegel zu lösen. Ein anderer Vorschlag war, auch den Gehwegbereich durch eine Bodenwelle zu unterbrechen - was aber vermutlich bei den Fußgängern zu Protesten führen würde, da es eine Stolperstelle wäre, räumte Gabriele Panzlaff ein. Ob ein anderes Hindernis, das das Befahren des Randbereichs in Höhe der Einfahrt verhindert, errichtet werden könnte, müsste geprüft werden.
Man verblieb schließlich so, dass noch mal im Gemeinderat über dieses Problem beraten werden soll.