1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Putzen auf Teufel komm raus - Kinder lernen alles über die richtige Mundhygiene

EIL

Damit Karies keine Löcher in die Zähne gräbt - Mit dem Gesundheitsamt unterwegs Putzen auf Teufel komm raus - Kinder lernen alles über die richtige Mundhygiene

Von Anja Guse 16.11.2011, 05:22

Zucker macht die Zähne kaputt. Das wissen schon die Mädchen und Jungen der Grundschule Schlagenthin. Dennoch bekamen sie kürzlich Besuch von Heike Brendel. Thema der Doppelstunde: die Zahngesundheit und ihre Prophylaxe.

Schlagenthin l "Wer hat heute seine Zähne noch nicht geputzt?", fragt Heike Brendel in die Runde. Keiner der Erstklässler meldet sich. Gut so. Die Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes ist zufrieden. In einigen anderen Schulen würde das Ergebnis nicht so positiv ausfallen. Nicht für alle Kinder sei das tägliche Putzen der Zähne selbstverständlich. "Da gibt es schon ein paar Probleme", so Brendel. Dennoch habe sich die Zahngesundheit in den vergangenen Jahren im Jerichower Land etwas verbessert.

Im Schuljahr 2010/11 wurden im Kreis 6649 Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren auf ihre Zahngesundheit untersucht. Davon hatten laut Gesundheitsamt mehr als 53 Prozent naturgesunde Zähne. Das ist etwa der Landesdurchschnitt. Knapp 33 Prozent haben bereits behandlungsbedürftigen Karies. Und knapp 14 Prozent erhielten Zahnfüllungen.

Heike Brendel schaut regelmäßig in Kitas und Grundschulen vorbei. Dort lehrt sie Kindern die richtige Pflege der Zähne. "Schon die Milchzähne sollten vom ersten Tag an geputzt werden", sagt sie.

Die Mädchen und Jungen in Schlagenthin haben sich gut auf den Besuch vorbereitet. Sie wissen auch: Wer abends seine Zähne geputzt hat, sollte danach nichts Süßes trinken oder essen. Sonst kommt der Zahnteufel, so wie in der Geschichte von Willi Backenzahn. Die hat Heike Brendel neu mitgebracht.

Eines Abends vergaß der Backenzahn, sich vor dem Zubettgehen zu waschen. Bakterien machten sich breit. Am nächsten Tag hatte Willi Schmerzen.

Aber was hilft, wenn ein Loch im Zahn ist und sich der Zahnteufel darin eingenistet hat? "Ausspülen", meint Pauline. "Nun ja", so Heike Brendel, "das wird nicht reichen. Dann musst du zum Zahnarzt. Der nimmt dann seine Krabbelbürste und holt den Teufel raus."

Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollen die Kinder schon von klein an lernen, die Zähne gründlich zu putzen. Und auch die Eltern müssten am gleichen Strang ziehen, meint Heike Brendel. Das beginne schon morgens beim Zusammenstellen des Frühstücks. "In einer Schulbox hat Süßes nichts zu suchen", rät sie. Damit es auch die Eltern nicht vergessen, gibt es einen Aufkleber auf die Brotbüchse. Und mit Lehrerin Katrin Rawolle wollen die Mädchen und Jungen der ersten Klasse künftig vormittags gemeinsam ihre Zähne putzen.