1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Rasentraktor-Fans aus ganz Deutschland in Genthin

22. Rasentraktorrennen Rasentraktor-Fans aus ganz Deutschland in Genthin

Wenn der Genthiner Rodelberg ruft, kommen frisierte Traktoren samt Fahrern in Scharen. Zum 22. Rasentraktorrennen trafen sich am Sonnabend 38 Motorsportler aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen in verschiedenen Klassen. Alle blieben zumindest äußerlich unversehrt.

Von Natalie Preißler 08.08.2021, 13:26
Insgesamt 38 Starter, davon 27 in der offenen Klasse, nahmen am 22. Rasentraktorrennen am Rodelberg in Genthin teil.
Insgesamt 38 Starter, davon 27 in der offenen Klasse, nahmen am 22. Rasentraktorrennen am Rodelberg in Genthin teil. Fotos (3): Natalie Preißler

Genthin - Das Tor zum Rennsport mit ganz besonderen Mobilen bot am Sonnabend zur 22. Ausgabe des Rasentraktorrennens am Genthiner Rodelberg gleich zweierlei Gerüche: Im Fett brutzelnde Pommes links und stechende Benzindämpfe von rechts. Für die Fans und Fahrer das wohlriechendste Parfüm der Rennstrecke, auf welches sie sich jedes Jahr aufs Neue freuen.

Insgesamt 38 Starter, davon 27 in der offenen Klasse, nahmen am 22. Rasentraktorrennen am Rodelberg in Genthin teil.
Insgesamt 38 Starter, davon 27 in der offenen Klasse, nahmen am 22. Rasentraktorrennen am Rodelberg in Genthin teil.
Natalie Preißler

Sozusagen an der Pole Position des Veranstaltungsgeländes hat eine sächsische Delegation ihr Lager aufgebaut. Die Truppe aus Herren, Damen und Mädels ist seit fast zwei Jahrzehnten dabei. Einer der Fahrer ist Heiko Wagner, der mit seinem Rasentraktor mit 58 PS in der offenen Klasse mitfährt. Sein Fazit nach dem ersten von insgesamt drei Rennen: „Es lief eigentlich ganz gut. Es ist eine schwierige Strecke, auch weil der Boden mit jeder weiteren Runde lockerer wird.“

„Mutig, mutig“, ist indes an der Rennstrecke von Beobachtern zu hören, als ein Taxi des Blue Hunter Racing Teams mit Fahrer und junger Frau im Schlepptau vorbeizieht und es sollte auch nicht die letzte Doppel-Besetzung eines Rasentraktors bleiben.

Hauptsache durchkommen.

Heiko Wagner, Starter aus Sachsen

Vier Starter outeten sich bei der Fahrervorstellung als Neulinge. Einige von ihnen schieden im ersten Lauf aus. Hier machte sich ein Rad selbstständig, dort drehte sich eine Rennmaschine einmal um die eigene Achse, aber dank schnell reagierender Streckenposten liefen die Rennen ohne Probleme weiter. Organisator Rainer von Ende zeigte sich nach seinem ersten Lauf zufrieden. Sein Ziel, im Mittelfeld zu bestehen, hat er erreicht. „Ich hab getankt, Kerzen gewechselt und Öl aufgefüllt, sonst ist es noch das gleiche Fahrzeug wie im letzten Jahr.“ Und es zeigt Durchhaltevermögen. Insgesamt landet er auf Platz 8 von 27 Startern seiner Klasse.

Teilnehmer Heiko Wagner aus Brand-Erbisdorf hält sein frisierter Rasentraktor bereits seit sechs Jahren die Treue. Ziel für die kommenden zwei Läufe: „Hauptsache durchkommen.“ Die Truppe reiste am Sonnabendmorgen an und wird am Abend in der Zillestube einkehren. Zurück geht es nach einer Übernachtung im Bus erst am Folgetag.

Organisator Rainer von Ende (vierter v.l.) ist der einzige Genthiner Starter beim Rasentraktorrennen.
Organisator Rainer von Ende (vierter v.l.) ist der einzige Genthiner Starter beim Rasentraktorrennen.
Natalie Preißler

Kommentator und DJ Dieter Kreitling muss zwischenzeitlich vermelden, dass der bisher Führende nach hinten durchgereicht wurde. Doch auf der strecke ändert sich binnen Sekunden alles. Viele sind schon alte Hasen auf der Rasentraktor-Rennstrecke des Genthiner Rodelberges. Bis zuletzt bleiben alle Fahrer, bis auf kleine Blessuren, ganz.

Vielleicht auch, weil die Strecke durch den Regen noch ein bisschen mehr Grip bekommen hat. Meterhohe Staubwolken bleiben aus und auch die Temperaturen sind im Vergleich zum vergangenen Jahr, wo das Thermometer auf über 30 Grad kletterte, moderat.

Einige Fahrer konnten das Rennen aus technischen Gründen nicht beenden.
Einige Fahrer konnten das Rennen aus technischen Gründen nicht beenden.
Natalie Preißler

Während sich Rennleiter Steffen Frank an der „Brutzelei“ bei all der Aufregung eine Bratwurst gönnt, zieht er ein erstes Resümee. „Wir haben im Starterfeld auch viele neue dabei. Auch, weil die Auflagen in diesem Jahr nicht so streng sind. Und natürlich viele, die uns seit Jahren die Treue halten.“

Da geht der Blick wieder zum sächsischen Team, welches im Hinterkopf schon dem nächsten Höhepunkt der Rennsaison entgegen fiebert. Der Verein Rasentrecker Rennsport Club Brand-Erbisdorf startet nach Corona-Zwangspause wieder mit dem Rennen in Langenau durch. Die Strecke gilt als eine der schwierigsten unter erfahrenen Startern. Gleich nach Genthin ein Muss für alle, die von staubigen Rennstrecken und waberndem Benzinduft nicht genug kriegen können.

Am Wochenende wurde der Genthiner Rodelberg zum Magnet für Motor- und Rennsportfans besonderer Gefährte.
Am Wochenende wurde der Genthiner Rodelberg zum Magnet für Motor- und Rennsportfans besonderer Gefährte.
Natalie Preißler
Das Team vom Rasentrecker Rennsport Club Brand-Erbisdorf geht seit fast 20 Jahren beim Genthiner Rasentraktorrennen an den Start.
Das Team vom Rasentrecker Rennsport Club Brand-Erbisdorf geht seit fast 20 Jahren beim Genthiner Rasentraktorrennen an den Start.
Natalie Preißler