Taubenzucht Rassetiere locken Zuschauer in Fienerode
Die 16. Vereinsschau des Fläminger Rassetaubenclubs 2000 in Fienerode erlebte einen großen Besucherstrom.
Genthin l Die Vielfalt der 488 Tauben, die in den Räumlichkeiten des Futtermittelhandels in Fienerode ausgestellt waren, wussten die Fachleute erwartungsgemäß zu schätzen, das Staunen blieb dem Laien überlassen. Andreas Ranft, Vorsitzender des Fläminger Rassetaubenclubs 2000, gab für Letztere auf Wunsch kleine Erklärungen, worauf es bei den gefiederten Schönheiten ankommt.
Eine wissenswerte Lektion mit Aha-Momenten: Eine King Taube müsse aussehen wie ein kleiner Handball, die Deutsche Schautaube sollte extreme, glatte und gut ausgeprägte Warzen aufweisen oder die Prachener Kanik, für die ein extravagantes Zeichnungsbild typisch sei.
Formtauben bis hin zu kleinen Tümmlertauben, diesmal auch Mondain-Tauben, erfreuten das - zugegeben - fast ausnahmslos fachkundige Publikum. „Ich hatte schon Herzrasen, ob sich Besucher einstellen würden, denn ich kann mich noch gut an eine Schau erinnern, bei der ich an einem Tag lediglich neun Besucher gezählt habe“, sagte ein erleichterter Andreas Ranft, dessen Beschwerden nach und nach bei zunehmendem Gäste-Andrang wichen.
Ausstellungsleiter Ronald Roefe aus Osterburg brachte bei der Eröffnung der Schau vor allem seine fachliche Sicht als Züchter zum Ausdruck. Dass 30 mal das Prädikat „Vorzüglich“ vergeben worden sei, davon in drei Fällen für Züchter der Jugendabteilung, sei „ein Kracher“. Dazu käme, dass die Preisrichter sich 39 mal für das Prädikat „Hervorragend“ entschieden hätten. „Besser geht es nicht“, freute er sich mit seinen Vereinskollegen.
Um den Schulterschluss unter den Rassetaubenzüchtern bemühte sich Mike Tietz, der Taubenzucht-Kreisverbandsvorsitzender des Jerichower Landes. Der Fläminger Rassetaubenclub 2000 habe zwar seinen Hintergrund im Brandenburgischen und sei kein Kreisverbandsmitglied, dennoch sei der Club bei der Kreisschau des Jerichower Landes im November in Möckern herzlich willkommen.
Unter den 41 Ausstellern, die bei der Clubschau vertreten waren, gab es (erneut) einen großen Star: Manfred Fatke aus Bücknitz (Brandenburg). Er erhielt für seine Mondain-Tauben, blau mit schwarzen Binden, den Wanderpokal in der Kategorie „Tiere jung, gleiche Rasse und gleicher Farbschlag“.
Seine Mondain-Tauben, blau-schimmel, sicherten ihm in der Kategorie „Tiere jung und alt, gleiche Rasse und gleicher Farbschlag“ ebenfalls einen Wanderpokal.
Manfred Fatke räumte bei der Clubschau mit sieben V-Tiere und drei mit dem Prädikat „Hervorragend“ kräftig ab. „Da kommt keiner ran“, sagte Vereinsvorsitzender Andreas Ranft respektvoll.
Manfred Fatke, erfolgreicher Züchter geschmückt mit Landes- und Bundestiteln, wird sich mit vier seiner Mondain-Tauben schon in dieser Woche in Budapest an einer Ausstellung beteiligen. Die Fieneröder Tauben werden die Reise allerdings nicht antreten. „Den Stress tue ich ihnen nicht an“, sagte Manfred Fatke am Rande der Ausstellung.
Für die Vereinsmitglieder, gegenwärtig sind es 26, war die Teilnahme an dieser Schau Pflicht. Sie geht in die Fläminger Clubmeisterschaften mit zwei weiteren Ausstellungen ein. Jetzt, zum Ende der Saison, werden die Ergebnisse der drei Ausstellungen zusammengestellt, so dass die Clubmeister ermittelt werden können.
Die Ausstellung des Fläminger Rassetaubenclubs 2000 war für die Macher wieder einmal eine logistische Herausforderung. Denn der Club vereint Mitglieder aus Brandenburg, der Altmark, Michendorf, Ziesar, dem Jerichower Land und Jessen/Annaburg. Entfernungen waren damit zu bewältigen, die sich bei der Ausrichtung dieser Clubschau durchaus als problematisch erwiesen.
„Alle auf den Nenner zu bekommen, ist schon schwierig“, sagt Andreas Ranft. Aufwändig war die Vorbereitung unmittelbar vor Ort allemale. Für dem Aufbau der Käfige waren zehn bis 15 Leute im Einsatz, ein Futtermeister versorgte die Tiere, fünf bis sechs Vereinsmitglieder zeichneten für das Ausschmücken verantwortlich.
Die Unkosten der Ausstellung, die unter anderem durch Miete, die Bezahlung der Preisrichter oder den Erwerb von Pokalen entstanden, sicherte der Verein über Eintritts- und Standgelder sowie über den Katalogverkauf ab.