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Stadt- und Kreisbibliothek kümmert sich dafür um die Medienstelle und die Volkshochschule Stadt und Kreis kooperieren stärker: Das Archiv wird künftig in Burg gepflegt

Von Manuela Langner 15.06.2012, 05:18

Unter der Maßgabe, Synergieeffekte zu nutzen, verstärken die Stadt Genthin und der Landkreis Jerichower Land ihre Zusammenarbeit. Während die Bibliothek zur vollwertigen Anlaufstelle für die Kreisvolkshochschule wird, gibt die Stadt ihr Archiv in die Hände des Kreises.

Genthin l Wer einen Kurs an der Kreisvolkshochschule (KVHS) belegen möchte, ist in Genthin in der Stadt- und Kreisbibliothek an der richtigen Adresse. Dort können sich die Interessenten nach den Angeboten erkundigen und anmelden. Zugleich spart der Landkreis seine KVHS-Außenstelle im Kreishaus ein. Das komme aber durchaus allen Beteiligten zugute, hieß es gestern in einem Pressegespräch. Die Bürger finden mit der KVHS-Anlaufstelle in der Bibliothek einen kompetenten Ansprechpartner, der täglich außer mittwochs geöffnet hat. Die Stadt- und Kreisbibliothek erfahre durch ihr weiteres Standbein eine Aufwertung. "Sie ist das einzige Bildungszentrum, das der Stadt geblieben ist", sagte Bürgermeister Wolfgang Bernicke.

Die Genthiner Einrichtung ist 1994 als Stadt- und Kreisbibliothek gegründet worden. Im vorigen Jahr war schon die Aufgabe der Kreismedienstelle übernommen worden. "In der Bibliothek finden sich Bildung und Kultur für den Nutzer gut zusammen", sagte Kreissprecher Henry Liebe. Kreisvolkshochschule und Bibliothek sprächen das selbe Klientel an.

Angebote der Bibliothek werden sinnvoll ergänzt

"Die Angebote der Bibliothek werden sinnvoll ergänzt", sagte Gabriele Herrmann, Leiterin der Bibliothek. Es entständen über die KVHS Kontaktmöglichkeiten zu Leuten, die sonst nicht in die Bibliothek kämen. Als Beispiel nannte sie den Bildungstreff, der regelmäßig Vorträge zu geschichtlichen, literarischen oder auch wissenschaftlichen Themen bietet. "Wir sind froh über die Entwicklung", setzte Gabriele Herrmann hinzu. Die Bibliothek könne ihr Angebot erweitern, ohne dafür personell oder finanziell drauflegen zu müssen. Spätestens mit Beginn des neuen Schuljahres in der Kreisvolkshochschule könnten neue Akzente gesetzt werden.

Im Gegenzug wird sich der Landkreis künftig um das Genthiner Stadtarchiv kümmern. Ein genauer Zeitpunkt steht noch nicht fest, aber in nächster Zeit wird der Bestand nach Burg in die Kapellenstraße umziehen. Das Stadt- und Kreisarchiv wird zum Stadt-Stadt- und Kreisarchiv für Burg, Genthin und das Jerichower Land.

Für die Genthiner ist die Auslagerung ein Vorteil. Die Räumlichkeiten des Stadtarchivs sind ausgereizt. Eine Vergrößerung wäre teuer.

Musealer Bestand des Stadtarchivs ins Museum

In Burg dagegen sind sowohl der Platz als auch die Fachkräfte vorhanden. Genthin hatte bislang auch einen Verwaltungsangestellten, der hauptsächlich im Archiv tätig gewesen ist. Er ist jedoch seit längerer Zeit erkrankt. Sollte er seine Arbeit wieder antreten können, bekäme er eine andere Aufgabe zugewiesen.

"Es wird nur das archiviert, was von Wert ist", sagte Henry Liebe. Die Archivierung kann sich auf wenige Jahre oder Jahrzehnte erstrecken oder sogar dauerhaft sein. Zu letzterem gehören unter anderem Bauakten.

"Unter dem Strich ist es für alle ein Gewinn", zog Henry Liebe als Fazit zur Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Stadt Genthin.

Dass diese auch zwischen den Gemeinden intensiviert werden müsse, sprach Wolfgang Bernicke am Rande an. Aufgaben könnten besser erfüllt werden, wenn Mitarbeiter mit besonderen Fähigkeiten diese nicht nur für die eigene Gemeinde zum Einsatz bringen würden.

Auf Befindlichkeiten dürfe da keine Rücksicht genommen werden. "Die Haushaltslage zwingt uns dazu." Das bedeute nichts anderes, als das nicht jede kleine Gemeinde einen Diplom-Archivar benötige.

Neben den reinen Akten, die im Archiv aufbewahrt werden müssen, verfügt die Stadt Genthin auch über einen musealen Bestand. Henry Liebe kann sich gut vorstellen, dass dieser an das Kreismuseum übergeht.