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Städtepartnerschaft Genthiner wollen mit Dattelnern feiern

30 Jahre gibt es die Städtepartnerschaft zwischen Genthin und Datteln 2020. Das soll gemeinsam gefeiert werden.

Von Mike Fleske 30.11.2019, 07:00

Genthin l„Den Gästen aus Datteln hat der Besuch in Genthin gut gefallen“, berichtete Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) im jüngsten Stadtrat und informierte über ein Dankesschreiben der Mitglieder des Dattelner Eltern Orchesters (DEO). Das Ensemble war im Oktober 2019 zu Besuch in seiner Partnerstadt und spielte ein Konzert mit Orchestern aus Genthin und Tucheim.

„Das ist für mich ein erster Schritt, um die städtepartnerschaftlichen Beziehungen auf verschiedene Bereiche auszuweiten“, fand der Bürgermeister. Denn wechselseitige Besuche und Unterredungen auf Verwaltungs- und Stadtratsebene gibt es seit geraumer Zeit wieder. Denkbar sei etwa, den Feuerwehr- und Jugendfeuerwehrbereich in die Städtepartnerschaft einzubeziehen. Allerdings ist man in Genthin diesbezüglich noch äußerst zurückhaltend. „Derzeit gibt es keine Planungen, und diese sind im Ansatz auch nicht vorgesehen“, teilte Stadtwehrleiter Achim Schmechtig auf Volksstimme-Anfrage mit.

Allerdings werden derzeit die Interessen der Ortsfeuerwehren und insbesondere der Kinder- und Jugendabteilungen ausgelotet. „Möglicherweise gibt es Förderprogramme, mit denen solche Kontakte finanziert werden können“, sagt der grüne Stadtrat Lutz Nitz, zusammen mit seinem SPD-Kollegen Horst Leiste ein der Verfechter der städtepartnerschaftlichen Beziehungen.

Im kulturellen Bereich sind diese schon wieder geknüpft: „Musik verbindet – eine Tradition, die gepflegt werden sollte“, befand etwa Sven Schulenburg, musikalischer Leiter des Genthiner Musikexpresses nach dem Konzert mit den Dattelner Kollegen in Genthin.

Gunnar Köppen, Chef des Genthiner Blasorchesters lobte: „Die Vereine unterstützen sich gegenseitig (Aushilfe von je einem Musiker des Musikexpresses und des Blasorchesters beim Dattelner Elternorchester DEO).

Auch in anderen Bereichen könnte es Aktionen geben. Sebastian Kroll, Stadtrat und Engagierter im Fußball- und Stadtförderverein sowie Mitarbeiter des Jugendhauses Thomas Morus, hält die Idee für „interessant“. Allerdings müsse er mit seinen Vereinskollegen und Vorgesetzten erst einmal darüber sprechen, welche Möglichkeiten es geben kann. „Wir werden uns damit auseinandersetzen.“ Das Genthiner Jugendhaus hat etwa seit über einem Jahrzehnt eine Verbindung zum Morushaus in Düren und somit Erfahrung in der Kooperation mit einem Partner aus einer entfernteren Kommune.

Interesse besteht auch in Datteln. So liegt der Stadt Genthin mittlerweile eine Einladung zur 30-Jahr-Feier der Städtepartnerschaft in Datteln vor. Da 20-jährige Bestehen sei einst in Genthin gefeiert worden, nun soll am 3. Oktober 2020 in Datteln gefeiert werden. Erste Reaktionen aus Genthin sind positiv. Zumal den Partnern aus Datteln an der Verbindung gelegen ist. Das bewiesen sie in diesem Jahr beim Genthiner Kartoffelfest.

Der Dattelner Bürgermeister André Dora (SPD) ließ sich in verschiedene Programmpunkte einbinden und eröffnete das Fest mit Genthins Bürgermeister gemeinsam. Er lobte die neu entstandene Gemeinschaft. „Es ist gut, wenn wir weiter in Kontakt bleiben und uns austauschen.“ Rosemarie Schloßer, die in Datteln für die Städtepartnerschaft zuständig ist, führt aus: „Wir leben in einer Zeit der gesellschaftlichen Spaltung, die wir nur durch persönliche Kontakte überwinden können, wir wollen einen Beitrag dazu leisten.“

Schloßer war es in den vergangenen Jahren auch, die immer wieder den Kontakt nach Genthin gehalten hatte. Die Städtepartnerschaft zwischen Datteln und Genthin, die Anfang der 1990er Jahre geschlossen wurde, schlief nach der Ära von Altbürgermeister Wolfgang Bernicke nahezu ein. Es gab bereits Pläne, sie in „Würde zu beenden“. Nachdem aus Datteln Signale gekommen waren, die Partnerschaft weiterhin aufrechterhalten zu wollen, schlossen sich dem vor allem Genthiner Stadträte an, die schon langjährig im Amt sind. Wie auf der anderen Seite mit der Partnerschaft mit dem polnischen Radlin umgegangen werden soll, ist derzeit noch unklar. Hier sind die Kontakte derzeit spärlich.