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Stapellauf Millionending „Made in Genthin“

Sicher glitt der Schwimmgreifer „Krabbe“ vom Genthiner SET-Betriebsgelände in den Elbe-Havel-Kanal.

Von Simone Pötschke 11.03.2019, 06:00

Genthin l Wind und heftige Regenschauer am Freitag um die Mittagszeit: Für wenige Minuten reißt überraschend der Himmel auf und Klärchen strahlt. So fällt die feierlichen Taufe und der sich anschließenden Stapellauf des Schwimmgreifers „Krabbe“ auf dem Genthiner Werftgelände der SET (Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde mbH) nicht im sprichwörtlichen Sinne „ins Wasser“. Die Naturgewalten stehen der „Krabbe“ auch bei, als sie dann Stück für Stück sicher in den Elbe-Havel-Kanal gelassen wird. Noch steht dabei der funkelnagelneue 50 Tonnen schwere Hydraulikbagger, mit dem das Arbeitsschiff ausgestattet sein wird, auf dem Werftgelände. Dabei sei er doch der „eigentliche Protagonist“, wie Olaf Deter, SET-Geschäftsführer, in seiner kleine Ansprache scherzhaft sagt.

13 Monate haben die 40 Mitarbeiter der Genthiner Werft auf diesen großen Moment hingearbeitet. In Auftrag gegeben wurde der 4,2 Millionen Euro- Neubau des Schwimmgreifers von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Die „Krabbe“, betonte Michael Voth von der SET, sei ein „Unikat und in echter Handarbeit entstanden“, sie verdiene das Label „Made in Genthin“.

Leistungen in den Bereichen Schiffbau, Maschinenbau und Elektrik hatte die Werft selbst erbracht, regionale Unternehmen wurden in den Bereichen Innenausbau, Heizung/Sanitär und Konservierung einbezogen. Genutzt wird das schwimmenden Arbeitsgerät durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Magdeburg. Das Arbeitsschiff mit einer Länge von 36 Metern und einer Breite von 9,60 Metern wird seinen Dienst hauptsächlich auf der Elbe von der Saale-Mündung bis zur Schleuse Niegripp verrichten. In Niegripp wird die „Krabbe“, wenn alle Systeme an Bord durchgecheckt sind und die Testfahrt auf dem Beetzsee erfolgreich absolviert ist, in wenigen Wochen ihren Heimathafen beziehen. Die „Krabbe“ bleibt damit auch zukünftig dem Jerichower Land treu.

Die Besatzung um Schiffsführer Andreas Walter hat mit der „Krabbe“ dafür Sorge zu tragen, die Sohle der Elbe auf eine bestimmte Tiefe zu halten, beispielsweise Sandablagerungen oder Hindernisse aus der Fahrrinne zu entfernen. Die Ausstattung des Schiffes mit drei Einzelkabinen, Küche, WC und Dusche erlaube zukünftig auch mehrtägige, überregionale Einsätze, sagte Michael Voth.