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Junge Pareyerin wagt den Sprung in die Selbstständigkeit Traditionsgasthaus an Schleuse wiederbelebt

Von Arlette Krickau 26.03.2012, 05:19

Parey l Ines Fischer-Wallwitz - eine Pareyerin durch und durch, jung und motiviert, regional verbunden und vor allem: Sie traut sich was. Sie wagt den Sprung in die Selbstständigkeit, weil sie sich ausprobieren, ihren Traum leben will und das in ihrer Heimat.

Deshalb packte sie im Oktober vergangenen Jahres an und konnte am Sonnabend ihr Gasthaus Poregi eröffnen. Der Name, der so viel heißt wie am Fluss, deutet schon auf die Lage. Es ist das alte Gasthaus am Kanal, direkt an der Schleuse Parey gelegen. Ein Gasthaus, dass 1904 die erste Schankgenehmigung bekam und seit dem durch etwa fünf Wirte betrieben wurde. Vier Jahre stand es leer. Vier Jahre in denen die gelernte Gastronomin überlegte, ob sie sich trauen soll oder nicht. "Aber wann dann, wenn nicht jetzt, habe ich zu mir gesagt. Ich mache meinen Job gern und irgendwann möchte man sich selbst verwirklichen. Und das kann man nicht, wenn man angestellt ist. Da bleiben die eigenen Ideen auf der Strecke", erklärt die Jungunternehmerin. Mit 26 Jahren sei sie in genau dem richtigen Alter, ist sie sich sicher. Denn natürlich ist sie sich der Risiken bewusst. "Wenn es nicht klappt, bin ich noch jung genug, etwas anderes zu finden." Aber so weit soll es erst gar nicht kommen. Schließlich haben sie, ihr Mann und viele Freunde seit Oktober die Gasträume liebevoll gestaltet. Es entstanden ein gemütlicher Gastraum, ein Raucherraum, ein Kinderspielzimmer für die kleinen Gäste und eine neue Terrasse. Zur Eröffnung kamen zahlreiche Gäste, vor allem aus Parey natürlich. Viele freuten sich, dass das alte Haus wiederbelebt wird und hatten allerhand Geschichten von früher parat. "So stellen wir uns das vor", lacht Ines Fischer-Wallwitz.

Unter den Gästen war auch Marina Conradi, Leiterin der Tourismusinformation Genthin. "Wir freuen uns immer, wenn in der Region ein weiterer Anziehungspunkt geschaffen wird. Elbe-Parey hat zweifelsohne bereits viele Objekte, die für Touristen interessant sind wie das Erlebnisdorf, die Mühle oder das Bauerneis. Und das technische Denkmal der Zwei-Kammer-Schleuse in Parey wird mit einem Ort zum Rasten wie diesem wieder attraktiver", schätzt sie das Gasthaus vom touristischen Faktor her ein. Für die Radfahrer auf dem Elberadweg oder dem Altmarkrundkurs wird es eine Bereicherung und damit den Abschnitt im Jerichower Land aufwerten, ist sie sich sicher. Zusätzlich zu den Radtouristen wird auch der etwas kleinere Zweig der Wassertouristen angesprochen. Das Gasthaus verfügt über einen öffentlichen Anleger, an dem jederzeit Halt gemacht werden kann.