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Behörden-Machtwort Umweltschutz- und Denkmalamt befinden: Im Volkspark in Altenplathow darf baulich nichts verändert werden

Skaterbahn, Amphitheater, neue Parkplätze, Trimm-dich-Pfad - die Pläne und Wünsche zur Umgestaltung des Volksparks waren vielfältig. All das ist aber tabu. Umweltschutz- und Denkmalamt sagen klar: Der Park soll bleiben, wie er ist.

Von Susanne Christmann Aktualisiert: 22.07.2021, 13:11
Auch die Radbahn im Volkspark steht inzwischen unter Schutz. Baulich darf deshalb an ihr nichts verändert werden.
Auch die Radbahn im Volkspark steht inzwischen unter Schutz. Baulich darf deshalb an ihr nichts verändert werden. Foto: Susanne Christmann

Genthin - Jegliche baulich-verändernde Eingriffe in den Volkspark in Altenplathow sind tabu. Das ist die Quintessenz der fachlichen Stellungnahmen sowohl des Umweltschutz- als auch des Denkmalschutzamtes des Landes zu den Neu- und Umgestaltungsplänen für den Volkspark in Altenplathow. „Wirklich neu für uns war, dass auch die Radrennbahn geschützt ist, sie ist in die Denkmalliste aufgenommen worden “, so Bau-Fachbereichsleiterin Dagmar Turian bei einem letzten Gesprächstermin mit jenen, die Einwendungen zu den ausgelegten Plänen gemacht beziehungsweise Stellungnahmen abgegeben hatten.

Eine Neugestaltung des Parks, so Turian, ist damit nicht mehr möglich. Skaterbahn, Amphitheater, Trimm-dich-Pfad, neue Parkplätze, neue Zugänge zum Park - alles das sei nach derzeitigem Kenntnisstand im Volkspark nicht unterzubringen. „Wir werden keine Sport- und Freizeitanlage daraus machen können“, stellt sie fest. Nicht einmal eine umzäunte Hundewiese sei möglich. Allenfalls könnte der vorhandene Spielplatz um einige Trimm-Dich-Geräte erweitert werden.

Teich- und Wegesanierung möglich

Der Park, von dem angenommen wird, dass er 1839 nach Anregungen des preußischen Gartenkünstlers und General-Gartendirektors der königlich-preußischen Gärten, Peter Josef Lenné, für den Magdeburger Kaufmann Pieschel angelegt wurde, soll also so gepflegt und erhalten werden, wie er ist. Unstrittig sei aber, ergänzt Dagmar Turian, dass der Teich saniert, die Wegeanlagen in Ordnung gebracht und eine vandalismussichere Beleuchtungsanlage installiert werden könnten. Auch „Stadtmobiliar“, also neue Bänke und Papierkörbe, dürften aufgestellt werden, genauso wie Schautafeln. Vielleicht noch neue Fahrradbügel an den Eingängen und eine öffentliche Toilette. Denn die Aufenthaltsqualität solle erhöht werden. Das sei dringend nötig.

„Wir brauchen gar nicht drum herum reden, letztlich entscheidet auch hierbei das Geld“, sagt Dagmar Turian. Das gelte auch für die Art und Weise, wie in Zukunft der Park gepflegt werden soll. „Wir werden uns darüber unterhalten müssen, dass die bisher eingesetzte Arbeitskraft vom Bauhof dafür nicht ausreicht“, sagt sie. Demnächst werde es erst einmal eine Baumschau geben.

Suche nach alternativen Plätzen für Skaterbahn und Hundespielwiese

Mehr als zufrieden zeigt sich die Fraktion derer, die von Anfang an auf die Schutzwürdigkeit des Parkes gepocht und sich gegen die vielen Umgestaltungswünsche ausgesprochen hatten. Den anderen verspricht Dagmar Turian: „Ihre Anliegen und Wünsche gehen nicht verloren. Sie bleiben im Gespräch“. Soll heißen, dass zum Beispiel für Skaterbahn und Hundespielplatz nach alternativen Plätzen gesucht werde.

Jetzt, so Dagmar Turian, sei es an ihrem Fachbereich, eine Beschlussvorlage für den Stadtrat zu erarbeiten. Der tagt nach der Sommerpause im September wieder. Alle abgegebenen Stellungnahmen würden den Stadträten dazu zugänglich gemacht. Auch die gingen also nicht verloren. Außerdem werde ein Maßnahmenkatalog für den Volkspark erarbeitet. Aus rein fachlicher Sicht würde die Fachbereichsleiterin mit der Möblierung beginnen, also dem Aufstellen von neuen Bänken und Papierkörben. So könnte man leicht (neue) Aufenthaltsbereiche schaffen. Danach - wenn das dafür nötige Geld in den Haushalt eingestellt und erfolgreich Fördermittel beantragt wurden, könnte die Wegesanierung folgen und die Installation einer vandalismussicheren Beleuchtungsanlage.